100 Tage Gastro-Lockdown – Salzburger SPÖ und SWV für vorgezogene Öffnung der Gastgärten
Der Salzburger SPÖ-Chef David Egger und die SWV-Gastronomiesprecherin Alexandra Priewasser fordern strenge Konzepte im Sinne eines schrittweisen und sicheren Öffnens der Gastronomie
Mit 9. Februar 2021 hat die Gastronomie seit genau 100 Tagen durchgehend geschlossen. Die Salzburger SPÖ und der Salzburger Wirtschaftsverband (SWV) fordern jetzt von der Bundesregierung Regeln und Vorgaben, die in voraussehbarer Zeit ein sicheres Öffnen unter höchsten Sicherheits- und Hygienevorkehrungen wieder ermöglichen sollen. Insofern die Pandemie trotz der in Tirol importierten Mutation unter Kontrolle gehalten werden kann, schlägt der Salzburger SPÖ-Chef David Egger vor, als ersten Öffnungsschritt die Gastronomie in Gastgärten und Schanigärten wieder zuzulassen: „Besser, die Menschen treffen sich bei schönem Wetter ab März oder April im Gastgarten, als bei einer unkontrollierbaren Privatparty.“
Take-Away: Sofortiger Wegfall der 50-Meter-Regelung gefordert
(Foto: Genusskrämerei)
Auch die Inhaberin der Genusskrämerei in Hallein und SWV-Gastronomiesprecherin Alexandra Priewasser spricht sich für eine vorgezogene Öffnung der Gastgärten im März aus und fordert außerdem das sofortige Ende der so genannten 50-Meter-Regel: Diese besagt, dass Take-Away-Speisen und Getränke nicht in einem Umkreis von 50 Metern rund um ein Lokal konsumiert werden dürfen. „Diese Regel ist unter Gästen nahezu unbekannt, führt zu Unverständnis, unnötigen Strafen und ist außerdem nicht nachvollziehbar. Besser wäre, wenn Gastronomen draußen Sitzmöglichkeiten mit sicheren 2-Meter Abstand schaffen dürften.“
Gastro als Teil der Lösung: Es braucht pandemiesichere soziale Treffpunkte
Egger und Priewasser sind sich einig, dass die Gastronomie ein Teil der Lösung im Kampf gegen die Pandemie sein kann. „Wir fordern die Verantwortlichen auf, entsprechende Standards zu verhandeln, damit die Sicherheit für Gäste und Mitarbeiter*innen gewährleistet in voraussehbarer Zeit stattfinden kann. Die Menschen sind lockdownmüde. Umso wichtiger ist es daher, so rasch wie möglich sichere öffentliche Räume zu schaffen. Falls das System mit dem Reintesten bei den körpernahen Dienstleistungen funktioniert, spricht nichts dagegen, dieses auch auf die Gastronomie auszudehnen. Außerdem könnte man als Bedingung für ein Öffnen der Gastronomie in Innenräumen etwa die Anschaffung einer mit Luftfilteranlagen gegen Viren vorschreiben und finanziell fördern.“
„Wir wollen wieder arbeiten. Angesichts der Mutationen und der leider immer noch zu hohen Zahlen ist uns klar, dass eine dauerhafte Öffnung unter höchsten Sicherheits- und Hygienevorkehrungen stattfinden muss. Die meisten Gastronom*innen wären bereit, alle Richtlinien zu erfüllen“, ergänzt Priewasser.
Von 80 Prozent auf 15 Prozent Umsatzersatz: Der Gastro geht die Luft aus
Finanziell ist die Situation für die Gastronomie jedenfalls mehr als angespannt. „Die Wirtschaftshilfen sind seit November ständig gekürzt worden. Im November waren es noch 80 Prozent, im Dezember 50 Prozent, und jetzt sind wir gerade einmal 15 Prozent Umsatzersatz im Jänner“, beklagt Priewasser die zunehmende Knausrigkeit des Finanzministeriums.
Sicherheit schafft Perspektiven – auch für andere geschlossene Branchen
Der Salzburger SPÖ-Chef erinnert außerdem an die weiterhin geschlossenen Branchen wie die Event- und Freizeitbranche, Kultureinrichtungen, sowie das Sport- und Musikvereinswesen. Auch fordert Egger: „Insofern sich die Eintrittstests als sicher und praktikabel erweisen, spricht unter denselben Bedingungen nichts gegen die nächsten Öffnungsschritte, vor allem im Sport und bei Musikvereinen.“