60-Stundenwoche ab morgen in Kraft
„Nur weil etwas schön verpackt wurde, ist es noch lange kein Geschenk, und nur weil etwas ein Geschenk ist, ist es noch lange nicht für mich“, erklärt SPÖ-Stadtgeschäftsführer GR Vincent Pultar die politische Aktion in der Salzburger Linzer Gasse am Vortag des Inkfrattretens der neuen Arbeitszeitregelung. Dafür wurden entlang der belebten Einkaufsstraße türkise und blaue Päckchen mit Aufschriften wie ‚60-Stunden-Woche‘ und ‚12-Stunden-Tag‘ platziert. Zum Mitnehmen für die Passant_innen waren diese jedoch nicht gedacht, denn „was ÖVP und FPÖ unter dem Begriff Flexibilität verpacken, ist in Wahrheit ausschließlich ein Geschenk an die Konzerne, insbesondere die Großspender der Regierungsparteien“, so Pultar weiter.
SPÖ-Landesgeschäftsführer Hannes Mathes fordert Arbeitszeitverkürzung statt Ausdehnung.
„Die schwarz-blaue Arbeitszeitverlängerung ist ein Anschlag auf die Gesundheit der Arbeitnehmer_innen und bedeutet in vielen Fällen schon jetzt (Anm.: ab Inkrafttreten)Lohnraub. Die gesetzliche Pseudo-Freiwilligkeit ist nur ein erster Schritt dahingehend, dass die 60-Stundenwoche bald Usus wird und man irgendwann sogar zu verpflichtet werden zu kann“, kritisiert der Salzburger SPÖ-Landesgeschäftsführer Hannes Mathes und ist überzeugt, dass die Diskussion im Moment leider in die vollkommen falsche Richtung läuft: „In Wahrheit sollten wir, wie im Frauenvolksbegehren gefordert, über die 30-Stunden-Woche diskutieren, statt die erlaubten Arbeitsstunden pro Woche auszuweiten. Wissenschaftliche Studien belegen: Weniger Wochenstunden bedeuten mehr Produktivität, weniger Burn-Out und somit mehr Gesundheit.“ Angesichts der Tatsache, dass Frauen im Regelfall öfter Teilzeit und Männer öfter Vollzeit arbeiten, wäre eine Angleichung der Arbeitszeit bei etwa 30 Stunden ein wichtiger Beitrag dazu, dass die unbezahlte Arbeit im Haushalt und in der Familie endlich gerecht aufgeteilt wird, betont Mathes außerdem.