700 statt 900 Mietwohnungen pro Jahr | Reparatur der Wohnbauförderung hat einen Pferdefuß
Der Salzburger SPÖ-Chef David Egger und Wohnbausprecher LAbg. Roland Meisl begrüßen zwar die Anhebung der Fördersätze, sehen aber in der geplanten Reduktion der neuen förderbaren Mietwohnungen pro Jahr einen heftigen Rückschritt im Kampf gegen die Wohnpreiskrise.
Nachdem der Salzburger SPÖ seit langem gefordert hatte, die Fördersätze der Wohnbauförderung anzuheben, setzt NEOS-Wohnbaulandesrätin Andrea Klambauer jetzt genau das in der neuerlichen Reparatur der Langzeitbaustelle Wohnbauförderung um. Wenig überraschend also ein Schritt, den die SPÖ begrüßt. Dass im Gegenzug dafür künftig jährlich nur mehr 700 statt 900 förderbare Mietwohnungen errichtet werden sollen, ist laut SPÖ seitens der Landesregierung eine Kapitulation vor der Wohnpreisexplosion. „Die Reparatur der Wohnbauförderung ist eine gerechtfertigte Anpassung der Fördersätze an Marktbedingungen, aber eine Kapitulation vor der Notwendigkeit, endlich im großen Stil mehr günstigen Wohnraum zu schaffen“, lautet daher die erste Reaktion des Salzburger SPÖ-Chefs David Egger.
Meisl | Reparatur der Wohnbauförderung hat einen Pferdefuß
Der SPÖ-Wohnbausprecher LAbg. Roland Meisl äußert sich zu den geplanten Änderungen ebenfalls zwiegespalten. „Das Problem dieser neuerlichen Reparatur der Wohnbauförderung ist, dass sie einen Pferdefuß hat. Die Anhebung der Fördersätze um 25 Millionen ist aufgrund der gestiegenen Baukosten zwar grundvernünftig und entspricht auch unserer SPÖ-Forderung, greift aber zu kurz, weil im Gegenzug dafür künftig statt jährlich 900 nur mehr 700 neue geförderte Mietwohnungen errichtet werden können. Richtig wäre es daher, das Wohnbaufördertopf ebenfalls um 25 Millionen Euro zu erhöhen“, so Meisl, der dafür einen plastischen Vergleich findet: „Die Landesregierung will zwar den Suppenlöffel vergrößern, aber nicht den Suppentopf.“
Egger | Es braucht mehr statt weniger geförderte Mietwohnungen im Neubau pro Jahr
Auch der Salzburger SPÖ-Chef David Egger sieht die Reduktion der förderbaren Mietwohnungen von 900 auf 700 höchst problematisch: „Die Wohnpreiskrise im Bundesland Salzburg kann nur gelöst werden, wenn die Landesregierung endlich bereit ist, mehr Geld dafür in die Hand zu nehmen. Das bedeutet aber, dass kein Weg daran vorbeiführt, den Wohnbaufördertopf mindestens im selben Ausmaß zu vergrößern wie die Fördersätze. In Wahrheit aber braucht es noch mehr Geld. Das Ziel sollten weder 700, noch 900, sondern mindestens 1.000 neu gebaute förderbare Mietwohnungen pro Jahr sein. Denn wenn die Wohnpreise in Zukunft wieder sinken statt steigen sollen, dann braucht es mehr Wohnbau, nicht weniger.“