Auslaufen der Aktion 20.000 trifft Modellregion Pongau doppelt

(v.l.n.r.) Walter Bacher, Hansjörg Obinger & Thomas Burgstaller in Bischofshofen.

Trotz guter Wirtschaftslage verdoppelte die Arbeitslosigkeit der Generation 50+ im letzten Halbjahr.

Wasser auf die Mühlen von NR Walter Bacher und Bgm. Hansjörg Obinger, welche in einer Pressekonferenz die Wiedereinführung der Aktion 20.000 forderten.

Der Pongau ist eine jener Modellregionen, in denen das Beschäftigungsprogramm Langezeitarbeitslose der Generation 50+  mit dem Namen ‚Aktion 20.000‘ gestartet wurde. Mit Erfolg. Denn im Pongau etwa fanden dank der Maßnahme innerhalb kürzester Zeit 25 Prozent der Langzeitarbeitslosen im Alter 50+ wieder eine Beschäftigung. Dennoch wurde die Aktion 20.000 Anfang 2018 von der frisch gewählten türkis-blauen Bundesregierung ausgesetzt. „Die ÖVP und die FPÖ wollten um jeden Preis verhindern, dass sich dieses Herzensprojekt Christian Kerns als Erfolg herausstellt“, ist der SPÖ-Nationalratsabgeordnete Walter Bacher überzeugt und warnte bei seiner heutigen Pressekonferenz gemeinsam mit dem Pongauer SPÖ-Bezirksvorsitzenden Bgm. Hansjörg Obinger, und dem Pongauer AMS-Geschäftsstellenleiter Thomas Burgstaller, welcher als Arbeitsmarktexperte geladen war, vor den Folgen: „Obwohl die Kurz-Regierung mittlerweile gescheitert ist, steht uns die schlimmste Auswirkung erst bevor. Aufgrund der Abschaffung der Aktion 20.000 verlieren mit Ende Juni, also jetzt, österreichweit insgesamt 3755 Personen ihre Arbeit.“

SPÖ fordert Wiedereinführung der Aktion 20.000

„Die Aktion 20.000 ist ein Vorzeigebeispiel für positive Arbeitsmarktpolitik und muss aus meiner Sicht unbedingt wiedereingeführt werden“, fordert Bacher und verweist auf den SPÖ-Antrag im Nationalrat: „In einem ersten Schritt wollen wir die Beschäftigungsmaßnahme für all jene um 12 Monate verlängern, die sonst nun vor ihrem Jobverlust stehen und hoffen dabei auf die Vernunft im Parlament. Das aktuelle Spiel der freien Kräfte lässt uns zumindest hoffen.“
 

Auf die parlamentarische Vernunft hofft auch der Bürgermeister von Bischofshofen Hansjörg Obinger: „Salzburgweit sind 86 Menschen von der Abschaffung des Projekts betroffen. In der Modellregion Pongau verlieren mit 28. Juni 43 Menschen ihren Arbeitsplatz. Selbst wenn sich Türkis-Blau stets geweigert hat, die Evaluierungszahlen zu veröffentlichen, wissen wir, dass die Arbeitslosigkeit bei den Über-Fünzigjährigen dank der Aktion 20.000 innerhalb kürzester Zeit um ein Viertel zurückgegangen ist.“
 
Hochkonjunktur? Nicht für ältere Arbeitnehmer_innen!


Während die Arbeitslosigkeit allgemein rückläufig ist, hat sich die Arbeitslosigkeit bei der Generation 50+ mit einem Zuwachs von 115 Prozent mehr als verdoppelt. Jeder dritte Arbeitslose im Mai 2019 war über 50 Jahre alt. Viele dieser Arbeitssuchenden sind trotz zahlreicher Bewerbungsinitiativen nach wie vor ohne dauerhaftes Arbeitsverhältnis, obwohl sie vielfach gut (aus)gebildet sind, Erfahrung einbringen, und obwohl die Wirtschaftslage gut ist.

Aktionismus für die Wiedereinführung der Aktion 20.000

Mit diversen Aktionen hat die SPÖ in den vergangenen Tagen in ganz Österreich gezielt auf die Gefahr für Erwerbstätiger der Generation 50+ aufmerksam gemacht. Unter anderem auch beim Sommerfest der SPÖ-Salzburg, bei dem die Besucher_innen mit einer Schilderaktion für die Wiedereinführung der Aktion 20.000 warben.


 

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