David Egger fordert mehr Treffsicherheit bei den Corona-Wirtschaftshilfen
Konkrete Beispiele zeigen: Corona-Wirtschaftshilfen kommen oft zu spät oder gar nicht an.
Der Salzburger SPÖ-Chef spricht sich daher für eine Verlängerung des Härtefallfonds und der Steuerstundungen bis Ende 2021 aus.
David Egger fordert mit Blick auf die Corona-Wirtschaftshilfen eine höhere Treffsicherheit, eine raschere Abwicklung und finanzielle Planbarkeit, die über die nächsten Wochen hinausreicht. Der Salzburger SPÖ-Chef unterstützt daher die laufende Petition des Salzburger Wirtschaftsverbandes (SWV) und fordert wie dieser die Verlängerung des Härtefallfonds, der Steuerstundungen, sowie der Sozialversicherungsbeiträge bis zum Ende des Jahres 2021: „Neben der Gastronomie und dem Handel leiden Ein-Personen-Unternehmen im Bereich der körpernahen Dienstleistungen besonders stark unter den Einschränkungen. Umso wichtiger ist es, dass diese nicht nur von Lockdown zu Lockdown, sondern bis zum Ende der Pandemie Planungssicherheit haben.“
Mangelnde Planungssicherheit erlebt die Betreiberin eines Nagelstudios in Lamprechtshausen Sonja Widmann seit Ausbruch der Pandemie. Zunächst hatte sie als Ein-Personen-Unternehmen (EPU) nicht einmal Anspruch auf den Härtefallfonds. Diesen konnte sie schließlich mit Unterstützung des SWV und der WK durchsetzen. Dennoch ist die finanzielle Lage corona-bedingt aktuell alles andere als rosig und wünscht sich Planbarkeit: „Nur mit einer Verlängerung des Härtefallfonds und der Steuerstundungen bis zum Ende 2021 kann es für EPUs wie mich ein Licht am Ende des Tunnels geben. Mit den aktuellen Hilfen ist meine Lage finanziell ohnehin so prekär, dass ich gerade mal meine Fixkosten abdecken kann. Zum Leben bleibt mit dem Tausender pro Monat nichts.“
Wirtschaftshilfen kommen in vielen Fällen nicht an
Außerdem ärgert es Egger, dass die Wirtschaftshilfen für Unternehmen in vielen Fällen zu spät oder gar nicht ankommen. Ein trauriges Beispiel dafür ist etwa das Neumarkter Fitnessstudio Fit & Well. „Obwohl wir in den letzten Jahren gut gewirtschaftet haben, sind unsere finanziellen Reserven so gut wie aufgebraucht. Der Lockdown wurde verlängert, und trotzdem warten wir noch immer auf den Umsatzersatz und der Kurzarbeitsbeihilfe vom Dezember“, schildert die Betreiberin Natasa Rakic die schwierige Situation. Ihr Mann und Co-Betreiber Dejan Rakic ergänzt: „Weil wir mit viel Engagement den Umsatzverlust unter 30 Prozent halten konnten, haben wir als Unternehmen außerdem keinen Anspruch auf den Fixkostenzuschuss. Und das obwohl wir derzeit 0 Euro Einnahmen haben.“ Auf die Einhebung der Mitgliedsbeiträge verzichtet das Studio nämlich aktuell.
70% Arbeitslosengeld = Wirtschaftsförderung
Außerdem bekräftigt Egger seine Forderung nach einer Anhebung des Arbeitslosengeldes auf mindestens 70 Prozent des Netto-Letztbezuges: „Arbeitslose sind schon wieder von der Regierung vergessen worden. Viele Menschen müssen jetzt schon seit einem Jahr mit 55 Prozent auskommen. Das ist ungerecht und doppeltes Gift für die Wirtschaft. Angesichts der Rekordarbeitslosigkeit ist das Anheben des Arbeitslosengeldes zentral, um die Konjunktur wenigstens irgendwie am Leben zu halten.“