Die Verländerung der Kinder- und Jugendhilfe wäre ein Rückschritt
SPÖ-Sozialsprecherin Barbara Thöny | Es darf nicht der Wohnsitz ausschlaggebend sein, welche Leistungen ein Kind erhält.
Die beabsichtigte „Verländerung“ der Kinder- und Jugendhilfe sieht SPÖ-Sozialsprecherin Barbara Thöny kritisch. Für die Pinzgauer Landtagsabgeordnete wäre das ein unüberlegter Rückschritt, der Nachteile für viele betroffene Kinder und Jugendliche brächte.
„Es drohen Ungleichbehandlung und eine Nivellierung nach unten“
„Ich begrüße einfachere Strukturen und eine Entflechtung der Kompetenzen zwischen Bund und Ländern. Wenn aber Rückschritte, ein Verlust an Qualität und eine Nivellierung nach unten drohen, wird der falsche Weg eingeschlagen“, warnt Barbara Thöny und ergänzt, „speziell, wenn es um eine so sensible Materie wie der Kinder- und Jugendhilfe geht.“
Viele Fachleute warnen vor den Überlegungen der Bundesregierung und der Länder, die derzeitige Bundeskompetenz hinsichtlich der Kinder- und Jugendhilfe auf die Länder zu übertragen. Es drohen regionale Ungleichbehandlungen, ein Rückbau des Kinderschutzes, und ein Qualitätsverlust bei der Betreuung aufgrund unterschiedlicher finanzieller und personeller Ressourcen in den Ländern.
„Es kann nicht sein, dass der Wohnsitz eines Kindes ausschlaggebend ist, welche Leistungen es erhält. Jedes Kind ist gleich viel wert!“, betont Thöny und fordert Landeshauptmann Haslauer auf, sich für eine progressive Lösung einzusetzen, bei der die Kinder die Gewinner sind.
Fachleute stellen ihre Reform-Ideen im Herbst vor
SPÖ-Sozialsprecherin Thöny weist zudem darauf hin, dass Fachleute aus der Kinder- und Jugendhilfe seit geraumer Zeit an Reformen arbeiten und sich Gedanken machen, wie dieser Bereich harmonisiert werden kann. „Vor der Präsentation dieser Ergebnisse dürfen keine unüberlegten Schnellschüsse erfolgen. Änderungen in der Kinder- und Jugendhilfe dürfen nur Verbesserungen bringen“, mahnt Thöny in Richtung Haslauer (Zuständigkeit: LH-Konferenz) und LH-Stv. Schellhorn (Zuständigkeit im Sozialressort).