Dritter gemeinsamer Europatag mit der BayernSPD
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Industrie 4.0 – Die Zukunft hat bereits begonnen
Unsere Arbeitsplätze und Beschäftigungsfelder verändern sich rasant. Triebfeder dieses Wandels ist die massive Zunahme der elektronischen Datenverarbeitung in der industriellen Produktion. Grund genug für die BayernSPD und die Salzburger SPÖ, ihren dritten gemeinsamen Europatag den Herausforderungen, die sich durch Industrie 4.0 für die Politik und die Gesellschaft auftun, zu widmen. Gemeinsame Betriebsbesuche beim Autohersteller BMW und der Firma Watson IoT-Center/IBM haben gezeigt: Die Zukunft hat bereits begonnen.
„Der Besuch des BMW-Standortes und des Watson IoT Center in München hat mich sehr beeindruckt und mir einmal mehr bewusst gemacht, dass die Zukunft bereits begonnen hat. Technologische Innovationen entwickeln sich mit einem rasenden Tempo. Das ist auch für die Politik eine neue Herausforderung. Die Rahmenbedingungen ändern sich in allen Bereichen. Sei es in der Bildungs-, Arbeitsmarkt- oder Verkehrspolitik, um nur ein paar Beispiele zu nennen“, fasst die 2. Salzburger Landtagspräsidentin Gudrun Mosler-Törnström (SPÖ) ihre Eindrücke zusammen und ergänzt: „Wir müssen uns bewusst sein, dass jede Medaille zwei Seiten hat. Die rasanten Entwicklungen im technologischen Bereich bieten viele neue Chancen aber bergen auch Risiken, vor allem wenn es um Beschäftigung geht, da immer mehr Arbeitsplätze durch Roboter und Maschinen ersetzt werden. Gleichzeitig entstehen aber auch neue Arbeitsfelder. Es muss der Grundsatz gelten: Maschinen müssen dazu da sein, die Menschen zu unterstützen, aber nicht, um sie zu ersetzen.“ Ein Leitbild, das zumindest bei BMW gelebt wird, wie auch der Euro-Betriebsrat bestätigte. Durch höhere Produktionszahlen kam es bisher außerdem zwar zu einer Verlagerung von Arbeitsplätzen, jedoch nicht zu einer Reduzierung.
Arbeit 4.0 – Digitale Revolution stellt Politik und Gesellschaft vor eine Herausforderung
Auch wenn sich unsere Gesellschaft inmitten der digitalen Revolution befindet, sind die tatsächlichen Auswirkungen dieser immer noch unklar. Während etwa das US-Unternehmen Boston Consulting erwartet, dass bis 2025 etwa ein Viertel der bestehenden Jobs durch Software und Roboter ersetzt wird, gehen andere davon aus, dass es bei einer Verlagerung von Arbeitsplätzen bleibt. „BMW zeigt schon jetzt, dass die Arbeitsplatzverlagerung funktionieren kann. Die zentrale Frage aber bleibt, wie wir mit all den Veränderungen in der Arbeitswelt zukünftig umgehen und die Integration aus Mensch und Maschine schaffen. In vielen Fällen werden Umqualifizierungen notwendig werden. Ebenso muss weniger Arbeit nicht weniger Jobs bedeuten, sondern kann auch heißen: Weniger Arbeit für alle bei vollem Gehalt“, so die bayerische SPD-Europaabgeordnete Maria Noichl.
Für Noichl stellen sich auch ethische Fragen: „Wir brauchen dringend gesetzliche Rahmenbedingungen. Diese bestehen bis jetzt noch nicht, würden aber viele gesellschaftliche Bereiche betreffen: Wie gehen wir zum Beispiel damit um, wenn Menschen zu Robotern eine Beziehung aufbauen? Das mag absurd klingen, doch gerade darin besteht das Problem. Die Technik kann bereits heute leisten, was wir uns als Gesellschaft kaum vorstellen können.“
Europäische Herausforderung – Europäische Verantwortung
Alle Teilnehmer_innen des Europatages in München, darunter auch die Landtagsabgeordneten Niki Solarz und Roland Meisl, waren sich einig, dass es auf viele Fragen europäische Antworten geben muss. „Diese neuen Entwicklungen zeigen sehr deutlich, dass wir mehr statt weniger Europa brauchen. Nur mit einem vereinten und starken Europa können wir die Herausforderungen, welche die Zukunft bereits heute an die Politik stellt, bewältigen“, brachte es Mosler-Törnström auf den Punkt und sieht sich in der regionalen Zusammenarbeit mit der BayernSPD bestätigt: „Diese ist über viele Jahre gewachsen und muss noch weiter verstärkt werden, um gemeinsam Lösungsansätze zu suchen und zu finden.“