Frauenpolitische Arbeit setzt Angebote und Strukturen voraus!

Landesfrauenvorsitzende Ingrid Riezler-Kainzner | „Großer Optimierungsbedarf für Frauen in Salzburg“
 
Zum Weltfrauentag 2018 präsentieren die Salzburger SPÖ Frauen einen umfassenden Formulierungskatalog an frauenpolitischen Forderungen. Schwerpunkte bilden vor allem der Ausbau und die Absicherung der Frauenberatungen in Salzburg und mehr Ressourcen im Bereich Gewaltschutz sowie mehr Prävention und Täterarbeit. Außerdem fordern sie einen frauenpolitischen Beirat für Salzburg sowie eine Außenstelle der Gleichbehandlungsanwaltschaft in Salzburg.

Die Landtagsabgeordnete Ingrid Riezler-Kainzner adressiert Forderungen an die Landesregierung, speziell in Hinblick auf die Frauenberatungen. Hier fordert sie vor allem einen Ausbau in den ländlichen Regionen: „Sie sind niederschwellige Anlaufstellen für Frauen und ihre Problemlagen. Im Tennengau gibt es aktuell gar kein Angebot, im Pinzgau gibt es keine eigenständige Beratung, nur ein Angebot der Pongauer Frauenberatung Kokon. Mit nur € 8000 vom Land kann es nur ein punktuelles Angebot geben. Im Flachgau gibt es zusätzlich zu arbeitsmarktpolitischen Beratungen nur in Neumarkt ein Angebot.“, so Riezler-Kainzner.

Frauenberatungsstellen seien auch Lobbyistinnen für die Anliegen von Frauen in den Bezirken, was angesichts der überwiegenden männlichen Bürgermeister und Regionalverbände besonders wichtig sei, damit Frauen in den Bezirken eine Stimme gegeben werden kann.

„Das Frauenbüro des Landes ist ein Referat für Frauen, Diversität und Chancengleichheit in der Bildungsabteilung. Es ist nicht mehr abteilungsübergreifend und keine Stabstelle der Landesamtsdirektion mehr. Das breite Aufgabenfeld wird von nur 7 Mitarbeiterinnen und 3 Rechtsberaterinnen abgedeckt. Zuletzt wurde auch der Monitoring-Ausschuss dort angesiedelt. Früher hatte das Referat ohne die Rechtsberaterinnen bis zu 12 Mitarbeiterinnen!“, erklärt Riezler-Kainzner die Problematik.

Deshalb brauche es einen frauenpolitischen Beirat mit ExpertInnen, der die gesamte Landesregierung beraten soll um den Bedürfnissen und Interessen von Frauen ein höheres Gewicht zu geben.
 
Auch Forderungen an die Bundesregierung adressiert
 
Auch im Gewaltschutz sieht die Landesfrauenvorsitzende Ingrid Riezler-Kainzner Verbesserungsbedarf: „Mehr Ressourcen, mehr Prävention, mehr Täterarbeit, mehr Sensibilisierung - das erwarten wir uns von der Bundesregierung. Angesichts der massiven Budgetkürzungen bin ich gespannt, ob es wirklich mehr Geld gibt oder ob die aus der Sicht der Regierung – wenn schon nicht aus der Sicht der ExpertInnen – notwendige Erhöhung der Strafen am Ende der angekündigten Evaluierung übrigbleibt.“
 
Abschließend fordert die Landtagsabgeordnete eine Außenstelle der Gleichbehandlungsanwaltschaft für Salzburg: „Derzeit wird Salzburg von Innsbruck aus mit betreut. Anfragen können also nur telefonisch oder per Mail gestellt werden.  Damit ein Angebot aber angenommen wird, braucht es Bekanntheit und Regelmäßigkeit. Die Gleichbehandlungsanwaltschaft bietet schließlich ein umfassendes Angebot: Schulungen, Seminare, Vorträge für die unterschiedlichsten Zielgruppen, Vernetzungsarbeit. Der Jahresbericht der Gleichbehandlungsanwaltschaft zeigt deutlich, dass ihre Aktivitäten de facto auf Tirol begrenzt sind.“, schließt Riezler-Kainzner.

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