Jobs und Lehre im Tourismus wieder einen Wert geben
„Die Anerkennung des Kochberufs als Mangelberuf wird die Ursachen für chronische Unterbesetzung in den heimischen Küchen in der Gastronomie nicht bekämpfen“, ist sich SPÖ-Arbeitsmarkt- und Tourismussprecher sowie FSG-Vorsitzender Gerald Forcher sicher. „Wenn überhaupt wird dieser Schritt nur die Symptome leicht lindern.“
Für bessere Jobs im Tourismus sorgen!
Anstatt Köche aus dem Ausland nach Salzburg zu holen verspricht sich Forcher viel mehr Erfolg, wenn die Arbeitsplätze und die Arbeitsbedingungen im, für Salzburg so wichtigen, Tourismus an Qualität gewinnen und die Lehre wieder in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit gestellt werden würde.
Attraktive Arbeitszeiten und auch mal am Wochenende frei!
„Heutzutage wollen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer eine ausgeglichene Work-Life-Balance. Die Zeiten, in denen die Bediensteten rund um die Uhr schuften sollen, ist lange vorbei. Geregelte Arbeitszeiten, zum Beispiel drei Mal zwölf Stunden oder vier Mal zehn Stunden und anschließend zwei Tage frei und keine Arbeitszeiten über den ganzen Tag verteilt und Dienst an jedem Wochenende, sind genauso nötig wie faire Bezahlung und gute Arbeitsbedingungen. Sind die Bediensteten im Job zufrieden, halten sie dem Arbeitgeber die Treue und bringen sich mehr ein. Ganz stark wird es darum gehen wie man MitarbeiterInnen langfristig an den Betrieb binden kann“, erklärt Gerald Forcher.
Die Lehre wieder in den Mittelpunkt stellen
Ausgesprochen wichtig sei es zudem, so Forcher, den Lehrberuf wieder aufleben zu lassen: „Die Lehre in Kombination mit der Berufsschule hat Österreich großgemacht. Ganz Europa beneidet uns um unser duales Ausbildungssystem. Die Lehre wieder attraktiv zu machen und viele junge Leute dafür zu gewinnen, wird eine der wichtigsten Aufgaben sein, um Österreich gesamtwirtschaftlich, aber gerade auch im Tourismus, nach vorne zu bringen!“
Verkürzung der Nachtruhezeit auf 8 Stunden (!) wieder rückgängig machen!
Forcher fordert zudem, dass die Verkürzung der täglichen Nachtruhezeit auf acht Stunden von ÖVP-FPÖ im Bund zurückgenommen werden muss. Bislang mussten elf Stunden Ruhe eingehalten werden. „Eine verkürzte Nachtruhe wird die Attraktivität der Gastro-Berufe nicht steigern.“
Auch brauche es mehr Erholungsphasen für die extrem stressigen und hektischen Gastroberufe. Dazu zählt Forcher die leichtere Erreichbarkeit der sechsten Urlaubswoche und Ersatzruhezeiten, wenn an Sonntagen oder Feiertagen gearbeitet werden muss.
Ordentliche Bezahlung
Nicht zuletzt sei eine ordentliche und faire Bezahlung wichtig. „Seit Jahren geht es der Tourismusbranche nun schon hervorragend. Die Rekorde purzeln. Das muss sich auch in der Bezahlung der Bediensteten niederschlagen. Faire Löhne machen sich durch erhöhte Mitarbeiterbindung an die Betriebe bezahlt“, weiß der gelernte Gewerkschafter Forcher.