Osterhasen rebellieren gegen den Steinbruch Lidaun
SPÖ-Ortsparteivorsitzender in Faistenau Gottfried Leitner mit dem Salzburger SPÖ-Chef Walter Steidl
Walter Steidl | „Astrid Rössler wenig grün, dafür aber mit Kopf gegen die Wand“
Am Mittwochvormittag (28. März 2018) staunten die Passant_innen in Faistenau nicht schlecht, dass wenige Tage vor Ostern bereits Schoko-Osterhasen unterwegs sind, noch dazu mit Demonstrations-Schildern bestückt. In Wirklichkeit handelte es sich dabei um eine Protestaktion der SPÖ Faistenau gemeinsam mit dem Landesparteivorsitzenden Walter Steidl, um ein lautes Zeichen gegen den geplanten Steinbruch am Faistenauer Hausberg Lidaun zu setzen.
„Ich verstehe nicht, wie man überhaupt auf die Idee kommen kann, einen Wald zu roden und die Lebensqualität der Einheimischen zu verringern, nur um Schotter abzubauen, den man an geeigneter Stelle genauso gut abbauen könnte“, findet Steidl klare Worte und zeigt sich ebenso fassungslos über die Untätigkeit der Landesregierung: „Obwohl Landeshauptmann Wilfried Haslauer und seine Stellvertreterin Astrid Rössler die gesetzliche Befugnis (Anm.: gem. Mineralrohstoffgesetz) hätten, die Genehmigung von Steinbrüchen zu versagen, wenn ein öffentliches Interesse dagegen spricht, unternehmen sie nichts. Selbst unser Vorschlag, zunächst einmal einen Rohstoffplan für Salzburg zu entwickeln, stieß auf wenig Interesse bei der Landesregierung. Derzeit ist nicht einmal bekannt, wo im Land welche Ressource in welcher Qualität und Quantität vorhanden ist.“
Tatsächlich stieß der Vorschlag, einen solchen Rohstoffplan innerhalb der nächsten zwei Jahre für das Bundesland zu erstellen, auf wenig Gegenliebe. Man werde prüfen, ob ein solcher Plan für Salzburg notwendig und sinnvoll sei, hieß es dazu von Rössler. „Wie sollen die Behörden abwägen, ob in Lidaun ein öffentliches Interesse am Schotterbabbau besteht, wenn nicht einmal klar ist, wo man im Bundesland am besten Schotter abbaut? Astrid Rössler agiert hier leider wenig grün, dafür aber mit Kopf gegen die Wand“, kann sich Steidl einen kleinen Seitenhieb auf die aktuellen Wahlkampfsujets der Grünen nicht verkneifen.