Personalmangel | Einige Polizeiinspektionen sind auch im März stark unterbesetzt

In der PI Alpenstraße fehlen im März 21 Vollzeit-Polizisten, in der PI Gnigl acht, in der PI Taxham fünf und in der PI Hallein elf.

Wie der Salzburger SPÖ-Chef Walter Steidl aus Polizeikreisen erfahren hat, herrscht auch aktuell in einigen Polizeiinspektionen (PI) starker Personalmangel. Besonders betroffen ist etwa die PI Alpenstraße, wo in diesem Monat (März) nur 27 von 48 systemisierten Planstellen für die Dienstverrichtung zur Verfügung stehen. In der PI Gnigl stehen von 36 systemisierten Stellen nur 28 zur Verfügung, in der PI Taxham sieben von zwölf Stellen und in der PI Hallein nur 35 von 46. Am Mittwoch (14. März 2018) besuchte Walter Steidl die Polizei in Wals, um mit Polizist_innen ihre Herausforderungen in der täglichen Arbeit zu besprechen. Auch in dieser Polizeiinspektion stehen im März knapp 18 Prozent des Personals nicht zur Verfügung.

Steidl: „Unterbesetzung ist untragbar. Es braucht dringend zusätzliches Personal für Polizeiinspektionen“

„In vielen Polizeiinspektionen im Bundesland Salzburg ist der Personalmangel seit vielen Jahren trauriger Alltag. Ich werde es nicht akzeptieren, dass mit unserem Polizeipersonal weiterhin so umgegangen wird“, erklärt Walter Steidl und verweist auf die enorme Anzahl der Überstunden, welche Salzburgs diensthabende Polizist_innen pro Jahr leisten: „Gemeinsam leisten sie pro Jahr 750.000 zusätzliche Arbeitsstunden. Davon, dass Überstunden die Ausnahme sein sollen, ist angesichts dieser Statistik nichts zu bemerken.“

Die Ankündigungen des neuen Innenministers Kickl, mehr Polizei aufnehmen zu wollen, begrüßt Steidl. Gleichzeitig stellt er fest: „Die Versäumnisse von knapp 20 Jahren ÖVP-Innenminister in der Personalpolitik lassen sich nur schwer reparieren. Den systemisierten Stand zu erreichen wird mindestens sieben Jahre dauern.“ Steidl fordert, dass die neu eingestellten Beamten zwingend an der Basis, das heißt in den Polizeiinspektionen in den Gemeinden, eingesetzt werden. Nur so könne Sicherheit und Prävention durch starke Präsenz erreicht werden. Von ÖVP-Landeshauptmann Haslauer fordert der SPÖ-Chef mehr Engagement, um die Situation in Salzburg schnellstmöglich zu verbessern: „Es ist nicht sehr glaubwürdig, wenn die ÖVP nun im Wahlkampf plakatiert, alles für die Polizei zu geben, aber sogar dann, als wir klare Fakten vorgelegt hatten, den Personalmangel noch schönreden wollte.“

Hintergrund

Mit dem Stichtag 01.04.2017 gab es im Bundesland Salzburg 1.634 Polizei-Planstellen. Tatsächlich standen jedoch (gerechnet in Vollzeitäquivalenten) 1.371,9 ausgebildete Polizist_innen zur Dienstverrichtung zur Verfügung. Demzufolge ergibt sich ein Fehlstand von 262 vollzeitbeschäftigte Polizistinnen und Polizisten. Wie die aktuellen Zahlen vom März 2018 zum Personalstand in einigen Polizeiinspektionen zeigen, nimmt der eklatante Personalmangel bei der Salzburger Polizei kein Ende.

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