Pflege | 35 Stunden sind genug!

Steidl & Forcher | Um die Beschäftigten in der Pflege länger im Beruf zu halten und ausreichend neue Interessierte zu finden, müssen die Arbeitsbedingungen in der Pflege verbessert werden.

Die Arbeit in der Pflege wird immer anspruchsvoller und anstrengender. Mit ein Grund dafür sind auch die steigenden Pflegestufen, was sich in den Seniorenwohnhäusern und in der mobilen Pflege stark niederschlägt. Gleichzeitig wird es immer schwieriger, genügend Personal und Menschen zu finden, die den Beruf der Pflege ausüben wollen.

„Um morgen genügend Pflegekräfte in den Seniorenwohnhäusern und in der mobilen Pflege zu haben, müssen wir heute Taten setzen“, betont SPÖ-Chef Walter Steidl. „Ein solcher Schritt ist die Einführung einer 35-Stunden-Woche bei vollem Lohn- und Personalausgleich. Teilzeitbeschäftigte würden so etwa 17 Stunden arbeiten und für 20 Stunden bezahlt bekommen.“

35 Stunden reichen

„Die steigenden Anforderungen in der Pflege müssen mit mehr Erholung einhergehen. Das hilft die Krankenstände zu reduzieren und die Beschäftigten länger im Beruf zu halten. 35 Stunden in der Pflege sind genug“, sagt Steidl.

Großer Bedarf

SPÖ-Abgeordneter Gerald Forcher weist zudem auf den großen zusätzlichen Bedarf an Pflegekräften in der Zukunft hin: „Die AK Salzburg und das WIFO sagen, dass sich der zusätzliche Pflegebedarf in Salzburg bis 2024 auf rund 3.000 bzw. bis 2030 auf rund 4.000 Fachkräfte erhöhen wird. Das ist ein Personal-Plus von rund 40 Prozent. Wenn wir nicht rasch gegenlenken, wird sich der Pflegenotstand dramatisch verschärfen. Das Land muss jetzt Schritte einleiten, damit sich viele für den Beruf entscheiden und ihn lange ausüben. Durch die ständige weitere Flexibilisierung der Arbeitszeit wird das Risiko immer mehr auf die Beschäftigten abgewälzt, die mehr Sicherheit bei der Dienstplangestaltung benötigen. Wir fordern eine generelle Arbeitszeitverkürzung für den Gesundheits- und Sozialbereich auf 35 Stunden pro Woche bei vollem Lohn- und Personalausgleich, damit die emotionale Schwerarbeit über längere Zeit geleistet werden kann und es nicht permanent zu Personalwechsel kommt, weil die Beschäftigten innerhalb kürzester Zeit ausgebrannt sind. Hier gehen Personalressourcen und Ausbildungsausgaben rasch verloren. Das kann nicht in unser aller Interesse sein.“

Die SPÖ wird bei der Landtagssitzung am kommenden Mittwoch einen Antrag für die Einführung einer 35-Stunden-Woche in Seniorenwohnhäusern und in der mobilen Pflege einbringen.

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