Pflegeausbildung | Regierung hat fünf Jahre geschlafen
SPÖ-Chef Walter Steidl | Angekündigt hat die Regierung Haslauer in Sachen Pflege schon viel, geschehen ist wenig.
Wie heute, Mittwoch, von Gesundheitsreferent Stöckl mitgeteilt wurde, befindet sich die Zahl der Absolvent_innen in der Pflegeausbildung im Steigen. Das ist gut, täuscht laut Oppositionschef Walter Steidl aber nicht darüber hinweg, dass Dr. Stöckl in den vergangenen fünf Jahren zu wenig gegen den Pflegemangel unternommen hat. Denn bereits seit Anfang 2013 sei bekannt, dass in Salzburg bis 2020 mehr als 900 Pflegekräfte fehlen werden.
Wieder nur Ankündigungen?
„Bereits im Regierungsprogramm von 2013 kündigte die Regierung von Haslauer an, ein umfassendes Maßnahmenpaket gegen den drohenden Pflegemangel zu erarbeiten. Der Öffentlichkeit vorgestellt wurde ein solches nie. Auch die Ankündigung: ‚Ausbildungsplätze für Pflegekräfte in ausreichender Anzahl in allen Qualifikationsebenen und allen Bezirken‘ fand sich schon im Programm 2013. Mehr oder weniger denselben Wortlaut verwendet Stöckl auch in seiner heutigen Aussendung“, kritisiert SPÖ-Chef Walter Steidl. „Wann stellt die Regierung Haslauer endlich Ergebnisse vor und setzt Taten?“
Große Personalprobleme bei Langzeitpflege und mobilen Diensten
Steidl würde außerdem interessieren, wie viele der nun fertig ausgebildeten Pflegekräfte in den Bereichen mit den größten Personalproblemen Langzeitpflege und mobile Dienste arbeiten werden. Dazu kamen von Dr. Stöckl nämlich keine Angaben.
Pflegemillion, Gesamtplan und bessere Bedingungen
„In den vergangenen Jahren orientierten sich aufgrund der besseren Bezahlung viele Pflegekräfte weg von den mobilen Diensten hin zu den Kliniken. Das verschärfte den Druck zusätzlich. Wir fordern eine zusätzliche Pflegemillion jährlich und spürbare Verbesserungen bei den Arbeits- und Einkommensbedingungen. Außerdem gibt es nach wie vor keinen gesamthaften Plan mit allen Ausbildungsträgern in der Pflegeausbildung, wie viele Ausbildungsplätze mittelfristig für alle Pflegesparten angeboten und finanziert werden. Man kann es drehen und wenden wie man will, die Regierung Haslauer und die zuständigen Landesräte haben fünf Jahre lang geschlafen“, kritisiert Steidl.