Regenbogenfahnen auf Staatsbrücke als Zeichen der Toleranz
Gerald Forcher und Georg Djundja beim Hissen der Regenbogenfahnen auf der Staatsbrücke
(Bildnachweis: SoHo Salzburg / Arne Müseler)
Gerald Forcher und Georg Djundja | Gerade nach dem Attentat von Orlando symbolisiert die Regenbogenfahne einmal mehr die Vielfalt in unserer Gesellschaft
Auch in diesem Jahr wird am 28. Juni anlässlich des Christopher-Street-Day (CSD) in der Landeshauptstadt Salzburg die Staatsbrücke für eine Woche mit Regenbogenfahnen beflaggt, um Toleranz und Akzeptanz gegenüber Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgender-Personen einzumahnen.
Anlässlich der Anbringung von Regenbogenfahnen an der Staatsbrücke erläutert der Vorsitzende der FSG Salzburg, Gerald Forcher: „Mit dem Hissen der Regenbogenfahnen auf der Staatsbrücke wollen wir bewusst ein Zeichen gegen Diskriminierung jeglicher Art setzen. Denn es darf nicht sein, dass im 21. Jahrhundert nach wie vor Diskriminierung aufgrund sexueller Orientierung oder Geschlechtsidentität stattfindet. Es liegt an der Bevölkerung aber auch an der Politik allen Menschen Akzeptanz entgegenzubringen – unabhängig von deren Geschlecht, Herkunft, Weltanschauung oder Sexueller Orientierung!”
Vor 45 Jahren endet Totalverbot von Homosexualität in Österreich
Georg Djundja, stellvertretender Bundesvorsitzender und Landesvorsitzender der SoHo (Lesben, Schwulen und Transgenderorganisation der SPÖ) erinnert beim Anbringen der Regenbogenfahnen, dass in Österreich bis 1971 Homosexualität vor dem Gesetz verboten war: „Vor 45 Jahren wurde in Österreich das Totalverbot von Homosexualität in der ´kleinen Strafrechtsreform´ abgeschafft. In den letzten Jahrzehnten wurden die gesetzlichen Rahmenbedingungen weiterhin kontinuierlich verbessert. Trotzdem haben Lesben, Schwule und Transgender noch immer nicht dieselben Rechte. Die Öffnung der Ehe, die Erfassung von Hassverbrechen und der Diskriminierungsschutz auch außerhalb der Arbeitswelt muss endlich umgesetzt werden. Die ÖVP darf diese Forderungen der SPÖ nicht länger blockieren sondern soll die Lebensrealität des 21. Jahrhunderts endlich anerkennen.“
Orlando macht nachdenklich
Das Attentat in Orlando, bei dem 49 Menschen in einer Schwulenbar ermordet wurden, stimmt Gerald Forcher nachdenklich: „Die Gesellschaft ist Vielfältig. Daran wollen wir zwei Wochen nach dem schrecklichen Attentat von Orlando erinnern. So etwas darf in unserer Welt nicht vorkommen. Wir müssen denjenigen Aufklärung entgegenbringen, welche nach wie vor Unsicherheit und Vorurteile gegenüber Lesben, Schwulen und Transgender haben. Vorurteile schlagen oft in Aggression um. Das müssen wir verhindern. Daher hissen wir heute die Regenbogenfahnen!“, so Forcher abschließend.
Christopher Street Day
Der Christopher-Street-Day (CSD) erinnert jedes Jahr am 28. Juni an den ersten bekannt gewordenen Aufstand von Homosexuellen und anderen sexuellen Minderheiten gegen die Polizeiwillkür in der New Yorker Christopher Street vor dem ´Stonewall Inn´ im Stadtviertel Greenwich Village.
In den frühen Morgenstunden des 28. Juni 1969 fand vor der Bar ´Stonewall Inn´ der sogenannte Stonewall-Aufstand statt. Zu dieser Zeit gab es immer wieder gewalttätige Razzien der Polizei in Kneipen mit homosexuellem Zielpublikum. In dieser Nacht wehrten sich Lesben, Schwule und Transgender erstmals gegen die willkürlichen Übergriffe durch die Polizei. Es kam in der Folge zu tagelangen Straßenschlachten zwischen Homosexuellen und der Polizei.
Aus diesem Aufstand in der Christopher Street sind die weltweiten Regenbogenparaden entstanden, wo lautstark, bunt und farbenfroh für mehr Toleranz, Akzeptanz und die gleichen Rechte demonstriert wird.