Salzburg kann mehr als im Stau stehen
#salzburgkannmehr lautet der Titel der Kampagne, mit der die Salzburger SPÖ gerade großflächig im ganzen Bundesland sichtbar ist und auf unkonventionelle bzw auch humorvolle Weise darauf aufmerksam machen möchte , dass der konservative Salzburger Weg gerade mit Blick auf die zentralen Herausforderungen in unserem Bundesland gescheitert ist.
Beim Verkehr wünscht sich die SPÖ einen neuen, pragmatischen Zugang der weniger ideologiegeleitet, und dafür mehr lösungsorientiert ist. „Die meisten Leute nehmen nicht deswegen das Auto, weil ihnen der Benzingeruch so gut gefällt, sondern weil die Öffis in vielen Fällen noch unattraktiver sind oder erst gar nicht zur Verfügung stehen“, ist der Salzburger SPÖ-Chef David Egger überzeugt und fordert neben einem langfristigen Masterplan, welcher mit Blick auf die Stadtregionalplan (S-Link) eine große Lösung bis nach Hallein inkludiert, auch Maßnahmen, die vergleichsweise rasch realisiert werden und so für eine schnelle Entlastung der Verkehrslage sorgen könnten. So soll laut SPÖ mit einem Ausbau der Obusse in alle Umlandgemeinden und einer Erhöhung der Taktfrequenz der Anreiz erhöht werden, vermehrt auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen. Besonders großes Potential sieht die SPÖ darin, die Park & Ride-Möglichkeiten zu attraktivieren. „Die Errichtung einer Messebahn zum Beispiel, wie sie mein Parteikollege Vizebürgermeister Bernhard Auinger seit Jahren vorschlägt, könnte relativ einfach realisiert werden und wäre ein großer Sprung nach vorne. Allein diese Maßnahme würde dafür sorgen, dass auf den Schlag 3.000 Menschen bequem ihr Auto außerhalb der Stadt abstellen können und innerhalb von fünf Minuten ins Stadtzentrum gelangen“, so Egger. Eine schienengebundene Bahn, beginnend beim Messezentrum, die über eine neue Brücke über die Salzach bis zum Hauptbahnhof geführt wird, lässt sich innerhalb von zwei Jahren umsetzen. Die Kosten wären mit zirka 15 Millionen Euro überschaubar. Zum Vergleich: Die Kosten der 700 Meter langen Strecke des S-Link zum Mirabellplatz belaufen sich auf 140 Millionen Euro. Großes Potential sieht Egger auch bei der Stieglbahn: „Wenn man die Stieglbahn für den Personenverkehr öffnet und bis zum Flughafen erweitert, wäre man von dort ebenfalls innerhalb kürzester Zeit am Hauptbahnhof. Kombiniert mit weiteren Park & Ride-Stellplätzen würde das zusätzlich für eine enorme Verkehrsentlastung sorgen.“
Dass schleunigst etwas gegen das Salzburger Verkehrschaos unternommen werden muss, ist offensichtlich, wie auch eine aktuelle Statistik des ÖAMTC deutlich macht. „Jetzt ist es offiziell: Salzburg ist Stau-Kaiser. Ein Viertel des ganzen Stauaufkommens findet in unserem Bundesland statt. Nach all den Jahren Stillstand in der Verkehrspolitik hat sich auch in den letzten Jahren unter Stefan Schnöll nichts daran geändert. Der ÖVP-Verkehrslandesrat verfügt zwar über mehr Budget als seine Vorgänger, hat aber bis jetzt genauso nur mit schönen Worten und Ankündigungen geglänzt. Die Leute, die tagtäglich im Stau stehen, haben aber rein gar nichts von Zukunftsversprechen. Selbst beim Prestigeprojekt, der Stadtregionalbahn, steht außer dem Logo und der neuen Bezeichnung S-Link noch gar nichts fest. Wird der S-Link, wie von uns gefordert, bis nach Hallein gebaut? Wer betreibt die Bahn, wenn nicht die Salzburg AG? Das sind Fragen, auf die es konkrete Antworten braucht, bevor man 2023 eine Mini-Ubahn vom Hauptbahnhof zum Mirabellplatz baut, die praktisch keiner braucht“, geht der SPÖ-Landtagsklubvorsitzende Michael Wanner hart ins Gericht mit der Verkehrspolitik der Salzburger Landesregierung und fordert endlich eine langfristige Mobilitätsstrategie: „Wenn der Landeshauptmann so tut, als wären die Leute selbst am Stau schuld, dann verkennt er die Realität. Die Verantwortung für das tägliche Verkehrschaos trägt die schwarz-grün-pinke Landesregierung.“
Deshalb drängt die SPÖ zusätzlich darauf, endlich den Obus auf alle Umlandgemeinden auszudehnen und so den Zentralraum verkehrstechnisch engmaschiger zu vernetzen. „Früher hat man sich immer darauf hinausgeredet, dass die Stadt rot und die Umlandgemeinden schwarz regiert werden. Jetzt sind Land, Stadt, und Umlandgemeinden in ÖVP-Hand, aber trotzdem geht bei der Verlängerung der Obusstrecken nichts weiter.“ Das wäre aber, so Wanner, genauso wie eine Erhöhung der Taktfrequenz der Öffis mit politischem Willen einfach zu realisieren. Am Geld dürfe es jedenfalls nicht scheitern. „Die verlorene Lebenszeit der Menschen im Stau ist mehr Wert, als die Taktverdichtung und die Ausweitung der Obusverbindungen jemals kosten können“, ergänzt Egger. Die beiden SPÖ-Politiker sind sich einig: Gerade auch für den ländlichen Raum wäre eine Taktverdichtung und eine engere Verzahnung des öffentlichen Verkehrs mit dem Individualverkehr das Um und Auf.
Alle SPÖ-Kampagnenforderungen zur Verbesserung der Verkehrssituation im Überblick: https://salzburgkannmehr.at/verkehr/