SPÖ fordert im Landtag die Anstellung von pflegenden Angehörigen

Eine Anstellung beim Land bedeutet eine Pensions- und Krankenversicherung und erhöht die Qualität der Betreuung.

„Wir wollen Sicherheit für pflegende Angehörige und die beste Betreuung für die zu pflegenden Menschen!“, erklärt SPÖ-Chef David Egger die zentrale Forderung der Salzburger SPÖ für die morgige Sitzung des Landtagsausschusses.

Sozialrechtlich absichern

„Um Angehörige zuhause zu betreuen, muss die Berufstätigkeit reduziert oder überhaupt aufgegeben werden. Das trifft vorwiegend Frauen (mehr als 70 Prozent, Anm.). Sie leisten eine der wichtigsten Arbeiten überhaupt, sind dabei aber weder pensions- noch krankenversichert, verzichten auf Einkommen und wertvolle Pensionszeiten und leben vom Ersparten bzw. vom Pflegegeld des Angehörigen. Das ist ungerecht und gehört rasch behoben“, fordert Egger.

Burgenland-Modell in Salzburg anwenden

Volle Unterstützung erhält der SPÖ-Parteichef dabei von Sozialsprecherin Barbara Thöny, die selber pflegende Angehörige war.

„Im Burgenland können sich pflegende Angehörige seit Oktober 2019 beim Land anstellen lassen. Je nach Pflegestufe verdienen sie zwischen 1.022 Euro (Pflegestufe 3) und 1.700 Euro netto (ab Pflegestufe 5). Der Lohn des angestellten Angehörigen setzt sich im Burgenland zusammen aus einem Teil des Pflegegeldes des Pflegebedürftigen, aus einem Teil des Einkommens / der Rente des Pflegebedürftigen und einer Förderung des Landes Burgenland“, erklärt Thöny. „Außerdem werden die Angehörigen zu Beginn in den wichtigsten Pflege-Grundlagen geschult, was sich positiv auf die Qualität der Betreuung auswirkt.“

Der Großteil wird zuhause betreut

„Wir fordern die ÖVP-Landesregierung auf, das Burgenland-Modell für Salzburg zu adaptieren und hier anzuwenden. 80 Prozent aller hilfs- und pflegebedürftigen Menschen leben zu Hause. Dabei handelt es sich nicht nur um ältere Menschen. Auch Kinder, beispielsweise mit Behinderungen, werden zumeist von Angehörigen betreut. Bei einer Anstellung pflegender Angehöriger in Salzburg können wir auf die Erfahrungen im Burgenland zurückgreifen. Wir betreten kein Neuland und müssen das Rad nicht neu erfinden“, appellieren David Egger und Barbara Thöny an ÖVP, Grüne und NEOS, dem SPÖ-Antrag zu unterstützen.

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