Starker Pinzgau braucht starke Frauen

Die Bürgermeisterkandidatin in Niedernsill Marianne Auer-Enzinger packte die Gelegenheit beim Schopf und nutzte den von ihrer SPÖ-Ortsorganisation veranstalteten Kabarettabend mit  Fritz Messner und Peter Blaickner für einen Austausch mit den beiden weiteren Pinzgauer SPÖ-Bürgermeisterkandidatinnen Michaela Höfelsauer und Stefanie Reiter, sowie der SPÖ-Bezirksfrauenvorsitzenden Margit Pfatschbacher, der Landtagsabgeordneten Barbara Thöny und der ersten Frau, die im Bundesland zur SPÖ-Bürgermeisterin gewählt wurde, Helga Hammerschmied-Rathgeb.

„Leider engagieren sich in der Kommunalpolitik sogar noch weniger Frauen als in der so genannten großen Politik“, bedauert Michaela Höfelsauer. Als Bürgermeisterin von Lend-Embach weiß sie genau, wovon sie spricht: „Dabei ist der Blickwinkel von Frauen auf Gemeindeebene besonders wichtig. Von der Kinderbetreuung bis zur Betreuung unserer Seniorinnen und Senioren sind es nach wie vor Frauen, die den Großteil der Verantwortung übernehmen. Gerade das sind aber auch die Themen, wo man auf Gemeindeebene viel bewegen und gestalten kann.“

Knapp 30 Prozent der Pinzgauer SPÖ-Kandidat_innen sind Frauen
Immerhin: Knapp 30 Prozent der Kandidat_innen auf den SPÖ-Listen in den Pinzgauer Gemeinden sind Frauen. Die SPÖ-Bezirksfrauenvorsitzende Margit Pfatschbacher freut sich zwar, dass der Frauenanteil bei der SPÖ verglichen zu den anderen Parteien hoch ist, sieht jedoch dringenden Handlungsbedarf: „Es ist eine Tatsache, dass die Interessen von Frauen in vielen Pinzgauer Gemeinden auch nach dem 10. März unterrepräsentiert sein werden. Umso mehr freut es mich, dass mit unserer Bürgermeisterin Michaela Höfelsauer, Stefanie Reiter und Marianne Auer-Enzinger drei starke Spitzenkandidatinnen antreten.“

Thöny thematisiert Doppel-& Mehrfachbelastung
LAbg. Barbara Thöny, selbst SPÖ-Listenvierte in Saalfelden, sieht gerade darin, dass Frauen einen Großteil der unbezahlten Arbeit erledigen, einen wesentlichen Grund dafür, warum sich nach wie vor weniger Frauen als Männer in der (Kommunal-)Politik engagieren:
„Fakt ist, dass Frauen neben Kinder, Haushalt, Beruf, Ehrenämter, Pflege zu Hause, Freunde etc. Teil- oder Vollzeit arbeiten. Alles unter einen Hut zu bringen ist eine Leistung, welche sich manch einer gar nicht vorstellen kann. Die Politik ist interessant für uns Frauen – sich dabei selbst zu engagieren, ist eine große Herausforderung. Hier benötigt es Verständnis, gute Zeitplanungen und einen unterstützenden familiären Hintergrund. Es muss eine Basis geschaffen werden, dass Frauen sich für die Kommunalpolitik einsetzen können. Am Interesse scheitert es sicherlich nicht. Eigentlich ist es traurig, darüber noch diskutieren oder es  aufzeigen zu müssen. Es gibt sehr wenig Bemühungen bzw. sehr langsame Schritte in die richtige Richtung - nämlich “Gemeinsame Politik für Männer und Frauen” umzusetzen. Das Verständnis füreinander kann nur wachsen, wenn man die Chance hat, gemeinsam Politik machen zu können“, schließt LAbg. Thöny.
 
Bgm. a. D. Helga Hammerschmied-Rathgeb tritt für eine bessere sozialrechtliche Absicherung ein
Helga Hammerschmied-Rathgeb war 10 Jahre engagierte Bürgermeisterin von Leogang. Aus eigener Erfahrung heraus ist es ihr besonders wichtig, dass auch Bürgermeisterinnen und Bürgermeister sozialrechtlich – vor allem pensionsrechtlich – abgesichert sind. „Jede sozialrechtliche Besserstellung ist zu begrüßen. Es ist eine gute Idee, das Bürgermeisteramt als Beruf zu sehen und auch rechtlich so zu behandeln“, ist Hammerschmied-Rathgeb überzeugt. Sie hat sich bereits vor Jahren für eine bessere Absicherung eingesetzt und konnte dabei auch Erfolge im Bereich des Pensionsrechtes verbuchen.

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