Steidl bekräftigt Forderung nach Maximalmiete von 8 Euro pro Quadratmeter

Die neueste Daten zeigen es auf: Die Preisspirale beim Wohnen in Salzburg dreht sich im Rekordkurs.  

Laut aktuellem RE/MAX-Immobilienspiegel war 2017 in Salzburg das zweitbeste Immobilienjahr in der Geschichte für Anläger_innen. Im 5-Jahres-Vergleich ist die Anzahl der verkauften Salzburger Immobilien um 38,3  Prozent und der Wert der gehandelten Liegenschaften gleichzeitig um 63,5 Prozent angestiegen. „Die jüngste Mietmarktübersicht der Internetplattform Willhaben zeigt außerdem, dass es mittlerweile zu einer Verlagerung kommt und die Mieten im ländlichen Raum sogar noch stärker wachsen als jene im Zentralraum. Mit 6 Prozent im Pongau und 6,4 Prozent im Lungau war zuletzt die Preissteigerung in diesen Bezirken am höchsten“ , kommentiert der Salzburger SPÖ-Chef Walter Steidl die Wohnpreisentwicklung und ergänzt: „Was nützen den Salzburger_innen die schönen Landschaften und die frische Luft, wenn sie sich das Wohnen kaum leisten können? Mit unseren Vorschlag von 8 Euro warm pro Quadratmeter wollen wir den Familien einen Rückhalt bieten.“

8-Euro-Zielbestimmung ins Wohnbauförderungsgesetz

„Fachleute bestätigen uns die Umsetzbarkeit unser Forderung von einem Maximalpreis von 8 Euro pro Quadratmeter brutto / warm für eine geförderte Mietwohnung im Neubau im Bundeslandschnitt“, erklärt Steidl. „Die Politik und die Parteien im Landtag haben es in der Hand, die Vorschriften so zu gestalten, dass diese Obergrenze nicht überschritten wird. Das Land kann die Zielbestimmung im Salzburger Wohnbauförderungsgesetz verankern“, verweist der SPÖ-Chef auf die Machbarkeit.

Überbordende Vorschriften

Sparpotenzial macht der SPÖ Landtagsklub  im Bereich der Errichtung aus: „Derzeit haben wir es mit der Situation zu tun, dass für den sozialen Wohnbau laut Wohnbauförderungsgesetz strengere und somit teurere Vorschriften gelten, als für den restlichen Wohnbau. Wir fordern daher die Anwendung der sogenannten OIB-Richtlinien, geregelt im Salzburger Bautechnikgesetz, auch für den sozialen Wohnbau“, zeigt Steidl kein Verständnis, warum hier unterschieden wird und fordert: „Die Wohnbauförderung muss wieder dafür eingesetzt werden, günstigen Wohnraum für die Salzburger Bevölkerung zu schaffen. Überbordende technische und energetische Vorschriften müssen sinnvoll angepasst werden. 10 Zentimeter Wärmedämmung statt derzeit 20 Zentimeter Wärmedämmung auf der Fassade reichen genauso. Man spüret diese Halbierung kaum und es spart Geld.“

Für Steidl steht fest: Wenn weitere technische und energetische Standards auf ein sinnvolles Maß reduziert würden, würde das auch die Betriebskosten – ein immer größer werdender Posten beim Gesamtpreis – reduzieren. Denn mehr Technik bedeutet mehr Wartung und Service und somit höhere Betriebskosten. Mit dem Ziel, die Betriebskosten zu senken, müssen auch die Versorgungsträger und die Gebietskörperschaften ihre Gebühren durchforsten und auf Reduzierungspotenzial durchforsten. Dieses Potenzial soll auch bei der Verwaltung von Wohnungsanlagen und Häusern erhoben werden. „Die Ersparnis muss den Bewohner_innen eins zu eins weitergegeben werden.“

Gesamtes Wohnbaugeld für den Wohnbau einsetzen

Die Salzburger Landesregierung gibt derzeit bei weitem nicht das gesamte Wohnbaugeld für den Bau von günstigem Wohnraum aus. Trotz ständig steigender Immobilienpreise und einem immer größer werdenden Druck auf die Bevölkerung fließen lediglich 140 Millionen in den förderbaren Wohnbau. Zur Verfügung stehen theoretisch mehr als 200 Millionen Euro.

Walter Steidl hält dies für nicht hinnehmbar: „Ganz Salzburg stöhnt unter den hohen Wohnpreisen, doch Haslauer und Rössler lassen mehr als 60 Millionen Euro an Wohnbaugeld im allgemeinen Budget versickern. Wir fordern, dass das gesamte Wohnbaugeld zur Schaffung von günstigem Wohnraum verwendet wird. Dann könnten mehr geförderte Wohnungen gebaut werden und die Preise würden sinken oder sich zumindest stabilisieren.“

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