Wohnungslosigkeit | Unmenschliche Situation beseitigen!
LAbg. Ingrid Riezler-Kainzner | In Salzburg sind 1.643 Menschen obdach- oder wohnungslos. Landesrat Schellhorn muss Gespräche höchstzulässigen Wohnaufwand in der Mindestsicherung erhöhen.
Laut einer aktuellen Erhebung der Salzburger Wohnungslosenhilfe gelten alleine in der Landeshauptstadt 1.643 Menschen als wohnungs- bzw. obdachlos. Damit ist die Zahl der Wohnungslosen nochmal um zehn Prozent gestiegen. Durch die vielen anerkannten Asylwerber_innen wird der ohnehin knappe Markt für günstigen Wohnraum in den nächsten Jahren somit noch angespannter. Betroffen sind auch viele Frauen und deren Kinder. Viele haben Glück und finden bei Freunden oder Verwandten eine Zeit lang Unterschlupf. Anderen bleibt nichts anderes übrig, als einen Platz in einer Übergangswohnung zu finden oder obdachlos zu werden. „Für viele kann also das elementare Grundbedürfnis Wohnen nicht erfüllt werden. Das ist unmenschlich. Diese Situation muss beseitigt werden“, fordert Ingrid Riezler-Kainzner, Sozialsprecherin der SPÖ.
Landesweit verbindliche Wohnungslosenhilfeplanung
Eine Forderung von Riezler-Kainzner wurde indessen umgesetzt, ist aber noch nicht finalisiert. „Endlich wird die Wohnungslosigkeit und die Wohnungslosenhilfe genau untersucht. Wenn man die genauen Hintergründe und die Bedarfe kennt, kann man zielgerichtet das drängende Problem lösen, landesweit und nicht nur in der Stadt.“
Schwarz-Grüne Wohnbauförderung: Umverteilung von unten nach oben
Durch die Wohnbauförderung von ÖVP, Grünen und Stronachs wird der Fokus nun verstärkt auf den Erwerb von Eigentum gesetzt, obwohl es immer mehr Salzburger_innen gibt, die gar nicht oder nur sehr schlecht wohnversorgt sind. „Das ist ungerecht, unsozial und eine Umverteilung von unten nach oben“, sagt Riezler-Kainzner.
Landesrat Schellhorn muss handeln
„Soziallandesrat Schellhorn muss endlich aktiv werden und sofort Gespräche mit Gemeindebundpräsident Günther Mitterer und dem Städtebund aufnehmen. Alle müssen sich dem Problem stellen, auch der Gemeindebund! Ziel muss eine Erhöhung des HWA (höchstzulässiger Wohnaufwand, Anm.) im Rahmen der Mindestsicherung sein“, fordert Ingrid Riezler-Kainzner. „Langfristig müssen günstigere Wohnungen mit geringeren Betriebskosten gebaut werden. Nicht alles, was technisch möglich ist, ist sinnvoll. Vieles erhöht nur die Kosten für die Mieter_innen.“