Kinderarmut | 24.000 Salzburger betroffen

Laut einer Erhebung innerhalb der EU-Mitgliedsstaaten und darüber hinaus (SILC-Erhebung, Anm.) sind in Österreich 18 Prozent der Kinder und Jugendlichen bis 19 Jahren armutsgefährdet. Das sind 324.000 Kinder und Jugendliche. Im Bundesland Salzburg sind demnach 22 Prozent bzw. 24.000 Kinder betroffen. Beschämend, wie die beiden SPÖ-Abgeordneten Karin Dollinger (Familiensprecherin) und Barbara Thöny (Sozialsprecherin) meinen.


Auch das Land Salzburg ist gefordert
Am kommenden Mittwoch wird daher ein Antrag der beiden Abgeordneten im Landtagsausschuss behandelt, der konkrete Maßnahmen gegen Kinderarmut fordert. Dollinger: „Wir leben in Salzburg in einer der reichsten Regionen Europas. Kinderarmut sollte es bei uns nicht geben und keinen Platz haben. Wir fordern von der Landesregierung und von der Bundesregierung konkrete Maßnahmen zur Verringerung der Kinderarmut! Die Palette der Möglichkeiten ist weit und reicht von der Senkung der Betreuungskosten, über günstigere, allerorts verfügbare Ferienbetreuung, bis zum zweiten Gratis-Kindergartenjahr. Auch die Übernahme konkreter Kosten für Schulausstattung, Schulausflüge, Nachhilfestunden oder eine qualitätsvolle Verköstigung sind zielführend. Arme Kinder werden meist zu armen Erwachsenen. Wir müssen allen Kindern eine Chance auf eine gute Zukunft geben: Mit entsprechender Bildung und unterstützenden Leistungen. Bis zum Ende der Legislaturperiode muss sich der Satz jener Kinder, die in einem Umfeld an der Armutsgrenze leben, von den jetzigen 22 Prozent aus drastisch verringert haben.“


Thöny: „Durch meinem Beruf als Sozialbetreuerin weiß ich was es heißt, wenn Familien wenig Geld zur Verfügung haben. Betroffene Kinder können an Veranstaltungen, zB Geburtstagspartys, nicht teilnehmen. Die Einladungen werden lieber zuhause verschwiegen, da das Geld für ein Geschenk nicht reicht. Oft ist kein Geld für die Jause in der Schule oder für Hausschuhe für die Schule vorhanden. Mit materieller Armut wird der Druck für Kinder und Jugendliche enorm, und das bringt soziale Ausgrenzung mit sich. Die Frage des Mithalten Könnens steht gerade im Teenager-Alter oft im Vordergrund. Bund und Land haben hier eine Verantwortung, der sie nachkommen müssen.“
 

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