SPÖ KandidatInnen sind in neun von elf Stichwahlen vertreten
Bürgermeisterkandidat Alex Stangassinger mit am Wahlabend, nach erreichen der Stimmenmehrheit und der Stichwahl in Hallein.
Zugewinne gibt es in 48 Gemeinden – das sind doppelt so viele wie 2014.
Neben historischen Zugewinnen und Siegen in Überraschungsgemeinden (Filzmoos, Maria Alm, Annaberg-Lungötz, Straßwalchen, Mattsee etc.) hat die SPÖ in ehemaligen Hochburgen (Hallein, Zell, Bad Hofgastein) zu neuer Stärke gefunden.
Obwohl die SPÖ bei diesen Gemeindewahlen in zwei ihrer bisherigen Bürgermeistergemeinden nicht angetreten ist, bestehen sehr gute Chancen, dass es nach der Stichwahl am 24. März 2019 mehr sozialdemokratische Bürgermeister_innen gibt als bisher. Dreizehn SPÖ-Bürgermeister_innen stehen bereits fest. Nach den Stichwahlen könnte es sogar 22 Gemeinden geben, in denen die SPÖ eine_n Ortschef_in stellt. Bedauerlichen Verlusten in Mühlbach, Mariapfarr, Muhr, Dorfgastein und Bruck stehen umso erfreulichere Ergebnisse für die SPÖ in vielen anderen Gemeinden gegenüber.
„Insgesamt konnte sich die SPÖ eindrucksvoll behaupten und hat in vielen Gemeinden für große Überraschungen gesorgt. Dies ist der Verdienst der rund 2.000 Menschen in den Städten und Gemeinden, die sich bereit erklärt haben, ein Stück des Weges gemeinsam mit der SPÖ zu gehen“, zeigt sich der geschäftsführende GVV-Landesvorsitzende und Bischofshofner Bürgermeister Hansjörg Obinger dankbar. „Ich gratuliere meinen neuen Bürgermeisterkollegen in Filzmoos, Annaberg-Lungötz, Ramingstein und Maria Alm und natürlich allen wiedergewählten SPÖ-Bürgermeisterkolleg_innen, VizebürgermeisterInnen und GemeindemandatarInnen und freue mich schon auf die Zusammenarbeit“, führt Obinger weiter aus und geht davon aus, dass nach der Stichwahl am 24. März noch einige SPÖ-Bürgermeisterkolleg_innen dazukommen werden. „Ein großer Wehrmutstropfen ist freilich der zweite Platz in der Stadt Salzburg. Ich bin aber zuversichtlich, dass auch Bernhard Auinger in zwei Wochen als erster Sieger aus der Stichwahl herausgehen wird“, so Obinger mit Blick auf die Landeshauptstadt.
„Diesmal konnte die SPÖ die ÖVP in 6 Städten und Gemeinden in die Stichwahl zwingen. 2014 waren es nur drei. In zwei Gemeinden muss ein SPÖ Bürgermeister verteidigt werden. Gänzlich neu gemischt werden die Karten in Straßwalchen“ analysiert der GVV-Geschäftsführer Ingo Ladinig und zeigt sich zuversichtlich, dass die SPÖ nach dem 24. März 2019 mehr Bürgermeister_innen stellt als bisher.
Drei historische Siege mit erstmaligen SPÖ-Bürgermeistern in Annaberg-Lungötz, Filzmoos und Maria Alm
In drei Gemeinden hat es ein SPÖ-Kandidat zum ersten Mal in der Geschichte geschafft, zum Bürgermeister gewählt zu werden. So wurde etwa Martin Promok in Annaberg-Lungötz mit stolzen 63,2 Prozent Zustimmung zum Bürgermeister gewählt. Die SPÖ hält nach wie vor beim zweiten Rang, verbesserte sich jedoch um 8,3 Prozentpunkte und ist bis auf ein Mandat an die ÖVP herangerückt.
Für die zweite Überraschung sorgte Christian Mooslechner in Filzmoos. Wenngleich die ÖVP trotz herber Verluste (-15,4 Prozent) und starker Zugewinne der SPÖ (+11,8 Prozent, + 3 Mandate) auch künftig knapp die absolute Mehrheit in der Gemeindestube innehat, musste sich der Langzeitbürgermeister gegenüber dem SPÖ-Bürgermeisterkandidaten geschlagen geben. Mooslechner erreichte 54,8 Prozent und sorgte somit für eine Sensation.
Mit Hermann Rohrmoser schaffte in Maria Alm der Bruder des in der Nachbargemeinde wiedergewählten Saalfeldener Bürgermeisters Erich Rohrmoser das dasselbe Kunststück und wurde als erster Sozialdemokrat in der Geschichte mit 54,9 Prozent ebenfalls zum Bürgermeister gewählt. Auf Gemeindeebene legte die SPÖ ebenfalls stark zu (+17,8 Prozent, +3 Mandate).
Am 24. März sind weitere historische Siege in Straßwalchen, Mattsee und Seekirchen möglich
Erstmals in der Geschichte könnten auch die Flachgauer Gemeinden Straßwalchen, Mattsee und Seekirchen nach der Stichwahl in knapp zwei Wochen sozialdemokratisch geführt werden.
Tanja Kreer erreichte in Straßwalchen im ersten Wahlgang sensationell 39 Prozent und geht als Favoritin gegen Liselotte Winklhofer (29,4 Prozent) ins Rennen um das Amt der Bürgermeisterin. Sie könnte damit auch die zweite weibliche SPÖ-Bürgermeisterin im Bundesland Salzburg werden. Auch bei der Gemeindevertretungswahl konnte sich die Straßwalchner SPÖ fast verdoppeln und landet mit 33,3 Prozent nur knapp hinter der ÖVP (34,5 Prozent).
Ähnlich starke Zuwächse verzeichnete mit 30,5 Prozent (+12,5 Prozent) auch die SPÖ in Mattsee die ihre Mandatszahl auf sechs verdoppelt hat. SPÖ-Bürgermeisterkandidat Michael Schwarzmayr liegt nach dem ersten Wahlgang nur 30 Stimmen hinter dem ÖVP-Kandidaten Herbert Mödlhammer und hat ausgezeichnete Chancen, ebenfalls zum ersten roten Bürgermeister seiner Gemeinde gewählt zu werden.
Historisch wäre ein SPÖ-Wahlsieg auch in Seekirchen. Dort zwingt Peter Reifberger (25,1 Prozent im ersten Wahlgang) den ÖVP Kandidaten Konrad Pieringer ebenfalls in die Stichwahl und könnte für eine Überraschung sorgen.
SPÖ erobert mit Hallein und Ramingstein alte Hochburgen zurück – ÖVP Absolute in Zell am See gebrochen
Entgegen des Lungau-Trends hat Günther Pagitsch es mit seinem Team geschafft, das Bürgermeisteramt, welches die SPÖ 2014 an die ÖVP verloren hatte, in Ramingstein wieder zurückzuerobern.
Zwanzig Jahre, nachdem die SPÖ in Hallein auf schmerzliche Weise das Bürgermeisteramt verloren hat, geht Alexander Stangassinger diesmal sensationell als „Halbzeitführender“ in die Stichwahl. Rückenwind erhält der Bürgermeisterkandidat von seiner eigenen Partei. Die SPÖ schaffte es in Hallein nicht nur, die absolute ÖVP-Mehrheit zu brechen, sondern ist seit der Wahl 1999 mit 37,3 Prozent (+12,8 Prozent) erstmals wieder die stärkste Kraft in der Tennengauer Bezirkshauptstadt.
Eine ähnliche Entwicklung ereignete sich in Zell am See. Auch in der Pinzgauer Bezirkshauptstadt könnte mit Andreas Wimmreuter zehn Jahre, nachdem der SPÖ-Bürgermeister verloren wurde, erneut ein roter Kandidat das Bürgermeisteramt zurückerobern. Bei der Gemeindevertretungswahl hat konnte die SPÖ mit 39,9 Prozent (+9,9 Prozent, +2 Mandate) wieder fast zur Volkspartei (41,8 Prozent, -10,5 Prozent) aufholen. Die Stichwahl zwischen dem Herausforderer Andreas Wimmreuter und dem amtierenden Bürgermeister Peter Padourek dürfte jedenfalls denkbar knapp werden.
Im Pongau könnte die SPÖ in Bad Hofgastein ebenfalls zehn Jahre nach dem Verlust des Bürgermeisters, das Amt zurückerobern. Mit 37,3 Prozent nach dem ersten Wahlgang ist Johann Freiberger (SPÖ) in Schlagdistanz zum ÖVP-Kandidaten Markus Viehauser (43,7 Prozent).
SPÖ Kandidaten in Oberdorf und in Oberalm als klarer Favorit der Stichwahl
In Oberndorf, wo mit Peter Schröder bisher ein SPÖ-Bürgermeister das Amt innehatte, trat mit dem amtierenden Vizebürgermeister Georg Djundja diesmal ein neuer Spitzenkandidat für die SPÖ an. Mit einer Zustimmung von 46,6 Prozent im ersten Wahlgang geht er als klarer Favorit in die Stichwahl und hat hervorragende Chancen, in die Fußstapfen seines Parteifreundes Schröder zu treten. Die Mandatszahl konnte in der Oberndorfer Gemeindevertretung mit 40,8 Prozent und 11 Mandaten gegen vier Mitbewerber_innen gehalten werden.
In Oberalm konnte sich SPÖ-Bürgermeister Gerald Dürnberger zwar klar mit 42,7 Prozent den ersten Platz gegen seine drei Gegenkandidaten erreichen, muss sich somit jedoch dennoch am 24. März einer Stichwahl stellen.
Stadt-Salzburg: Ein Deja-Vu mit umgekehrtem Ausgang?
Wie bereits 2017 geht Bernhard Auinger auch diesmal als Herausforderer gegen Harald Preuner in die Stichwahl um das Bürgermeisteramt in der Stadt Salzburg. Damals konnte er den Rückstand fast aufholen und scheiterte um gerade einmal 294 Stimmen. Eine Prognose ist auch diesmal nur schwer möglich. Die Chancen stehen jedenfalls nicht schlecht, dass nach dem 24. März die jetzt zweitstärkste Fraktion erneut den Bürgermeister stellt. In diesem Fall wäre das Bernhard Auinger. Übrigens: Bernhard Auinger erhielt diesmal 735 Stimmen mehr im ersten Wahlgang als noch im Jahr 2017.
SPÖ hat verteidigt neun Bürgermeistergemeinden erfolgreich: Peter Loitfellner und Manfred Gassner erobern die Absolute
Mit
Fritz Kralik (Bürmoos),
Klaus Portenkirchner (Dienten),
Michaela Höfelsauer (Lend),
Manfred Gassner (Kaprun),
Hannes Lerchbaumer (Uttendorf)
Erich Rohrmoser (Saalfelden), Hansjörg Obinger (Bischofshofen), Andreas Haitzer (Schwarzach) und Peter Loitfelner (Rauris) neun regierende SPÖ-Bürgermeister erneut mit absoluter Mehrheit wiedergewählt. Mit Bürmoos, Bischofshofen, Schwarzach, Lend, Dienten und den neu hinzugekommenen Gemeinden Kaprun und Rauris wurde in diesen sieben Gemeinden die SPÖ für die kommenden fünf Jahren mit absoluter Mehrheit ausgestattet.
Das landesweit beste Ergebnis erreichte die SPÖ in Schwarzach mit 87,8 Prozent (+4,9 Prozent) der Stimmen, wobei Bürgermeister Andreas Haitzer sogar mit einer Zustimmung von 94,2 Prozent im Amt bestätigt wurde.
Die stärksten Zuwächse verzeichnete die SPÖ in Rauris. Bürgermeister Peter Loitfellner verbesserte sein Ergebnis von 2014 um sage und schreibe 46,6 Prozent. Er bekam trotz ÖVP-Gegenkandidaten 85 Prozent der Wähler_innenstimmen und hat nun auch in der Gemeindevertretung eine absolute Mehrheit hinter sich. Denn die SPÖ erhielt 62,4 Prozent Zustimmung und hält nun bei 12 Mandaten (+25,7 Prozent, +5 Mandate).
Fulminante Zuwächse in vielen Gemeinden und mehr Vizebürgermeister_innen als bisher
Mit Evi Huber in Sankt Johann konnte in der Bezirkshauptstadt des Pongau die absolute Mehrheit der ÖVP gebrochen und die 1. Vizebürgermeisterin, sowie zwei Mandate gewonnen werden.
Marianne Reitshammer konnte in Berndorf die Vizebürgermeisterin und zwei Mandate gewinnen.
Vizebürgermeisterin Petra Gillhofer aus Sankt Georgen verteidigte ihre Funktion als Vizebürgermeisterin und gewann mit der SPÖ ein zusätzliches Mandat dazu.
Thomas Mayr schaffte es Maishofen mit seinem Team, die Mandatszahl der SPÖ von 5 auf 10 verdoppeln und souverän den Vizebürgermeister holen.
Die SPÖ rund um Reinhold Winkler aus Sankt Kolomann verdoppelte ebenfalls die Mandate (3 auf 6) und sicherte sich damit den Vizebürgermeister.
Das gleiche gelang auch Matthias Wenger in Krispl mit einer Verdopplung auf 4 Mandate.
In der Bezirkshauptstadt Tamsweg konnte Helmut Steger mit einem Gewinn von 2 Mandaten und des 2. Vizebürgermeisters ein Zeichen setzen.
Gerhard Brandauer schaffte in Kuchl den Vize und konnte ebenfalls 2 Mandate zulegen.
Das gleiche schaffte auch Thomas Gimpl in Puch mit einem Gewinn von 10,6 Prozent (+2 Mandate).
In Weißbach holte Herbert Hischbichler zum ersten Mal für die SPÖ den Vize.
In Sankt Gilgen konnte Norbert Laimer nach einem Zugewinn von 12,7 Prozent (+3 Mandate) den Vizebürgermeister souverän erobern.