Pflegeausbildung wertschätzen und Praktika entlohnen

Steidl & Forcher | Schüler bzw. Studierende der Pflegeausbildung arbeiten an ihren Praktikumsstellen rasch wie vollwertige Beschäftigte mit. Sie haben sich eine Entlohnung verdient.

1.600 Stunden – so viel Zeit wird durchschnittlich bei Vollbeschäftigung in einem Jahr gearbeitet. Eine angehende Pflegekraft im gehobenen Dienst hat während ihrer Ausbildung fast das eineinhalbfache an Praktikumsstunden zu leisten – neben der Theorie im Hörsaal. Entlohnung erhalten die Studierenden dabei keine. Für die SPÖ ein Umstand, den sie ändern will.

„Der Pflegemangel ist Realität und wird weiter zunehmen. Bis zum kommenden Jahr fehlen 900 Pflegekräfte in Salzburg. Das ist seit Jahren bekannt – gerade auch der Landesregierung. Etwas dagegen unternommen haben ÖVP, Grüne und ihre jeweiligen Regierungspartner seit 2013 bislang nur im Schneckentempo. Richtig gut waren sie nur beim Ankündigen. Auch die im Budget 2020 eingeplanten 10 Millionen Euro sind deutlich zu wenig und Ausdruck dessen, dass die Regierung Haslauer dem Problem Pflegemangel nicht genug Aufmerksamkeit schenkt“, übt SPÖ-Chef Walter Steidl Kritik an der bisherigen Vorgehensweise der Landesregierung.

Ausbildung | Praktika abgelten

Die SPÖ fordert in einem dringlichen Antrag bei der Landtagssitzung am kommenden Mittwoch, die geleisteten Praktikumsstunden während der Ausbildung zu entlohnen. Die Höhe der Entlohnung sollte sich dabei an der durchschnittlichen Lehrlingsentschädigung im dritten Lehrjahr orientieren. Außerdem solle das Land die Studiengebühren an der Fachhochschule übernehmen. Die Ausbildung soll insgesamt attraktiv und die späteren Einkommens- und Arbeitsbedingungen gut sein.

„Zu dem akuten Mangel an ausgebildeten Pflegekräften kommt erschwerend dazu, dass aufgrund der demografischen Entwicklung der Konkurrenzkampf um die besten Jungen in der Arbeitswelt größer wird, nach wie vor viele Studierende ihre Pflegeausbildung vorzeitig abbrechen und viele Pflegekräfte vorzeitig aus dem Beruf ausscheiden. Da Pflegeschülerinnen und –schüler während ihrer Praktikumszeiten schnell wie vollwertige Beschäftigte eingesetzt werden, ist es nur gerecht und schlau, ihnen eine Entlohnung für ihre wichtige Arbeit zu bieten“, erklärt Gerald Forcher.

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