Corona | Land soll Verköstigung, Hotel- und Taxikosten für Medizin- und Pflegepersonal übernehmen

Steidl | Besondere Zeiten brauchen besondere Maßnahmen. Vorschläge aus Bayern und Frankreich sollen auch in Salzburg umgesetzt werden.

„In schwierigen Zeiten ist schnell ersichtlich, welche Berufe wirklich wichtig sind. Das medizinische und pflegerische Personal gehört dazu. Wenn die Politik schon in der Vergangenheit nicht immer dazu bereit war, diesen Berufsgruppen die gebührende Wertschätzung und Respekt zu Teil kommen zu lassen (in Form von guten Arbeitsbedingungen, mehr Lohn, guten Rahmenbedingungen, etc.), muss spätestens jetzt damit begonnen werden“, fordert SPÖ-Chef Walter Steidl.

Verköstigung für das Personal

„Einen ersten Schritt in diese Richtung geht gerade unser Nachbar, der Freistaat Bayern. Ministerpräsident Söder kündigte an, dass Bayern die Kosten für Essen und Trinken für die Pflegerinnen und Pflegern in Spitälern, Seniorenhäusern und sonstigen Betreuungseinrichtungen ab dem 1. April übernehmen wird“, informiert Steidl. „Dieser Vorschlag von unseren Nachbarn soll auch im Bundesland Salzburg übernommen werden. Das Land kann ein Signal aussenden und Danke sagen. Danke für die Arbeit der Pflege, die gerade jetzt besonders wichtig und gleichzeitig für die Pflege nicht ungefährlich ist“, sagt SPÖ-Landesvorsitzender Walter Steidl.

Kosten für Taxifahrten und Hotels übernehmen

Gefallen findet der SPÖ-Chef auch an Maßnahmen, die in Frankreich getroffen werden: „Frankreich ersetzt medizinischem Personal die Kosten für eventuell anfallende Taxifahrten von und zur Arbeit, wenn damit Fahrten mit den Öffis umgangen werden. Außerdem übernimmt der französische Staat die Kosten für Übernachtungen in Hotels für medizinisches Personal“, weiß Walter Steidl.

„Der Bund und das Land Salzburg sind gefordert alles dafür zu tun, um die Pflege zu unterstützen. Wenn es in Salzburg Pflegepersonal gibt, das mit Corona-Patienten arbeitet und zum Schutz ihrer Familie und der Öffentlichkeit statt zu Hause freiwillig in einem Hotel nächtigen will, soll die öffentliche Hand die anfallenden Kosten zahlen“, schlägt Steidl analog zu den französischen Maßnahmen vor. „Diese Hotel- und Taxikosten stehen in keiner Relation zu den Kosten, die eine weitere Verbreitung des Virus auslöst. Außerdem unterstützen solche Maßnahmen heimische Hotelbetriebe und Taxler.“

Personal flächendeckend testen

Trotz einer gegenteiligen Stellungnahme des Landes Salzburg (Landesmedienzentrum), drängt SPÖ-Chef Steidl auf die Testung des medizinischen und pflegerischen Personals und den gleichzeitigen Ausbau der dafür nötigen Infrastruktur. „Zum einen sagt die WHO, die Staaten müssen viel mehr Tests durchführen und zum anderen müssen wir dieses Schlüsselpersonal schützen. Es führt kein Weg vorbei, an einer starken Steigerung der Covid-19-Tests.“

Die Salzburger SPÖ ist Verbündete der Pflege

Die Salzburger SPÖ hat alleine seit 2018 bislang sechs dringliche Anträge und zehn Anträge eingebracht und etliche parlamentarische Anfragen gestellt, um der Pflege den Rücken zu stärken und aufzuwerten. Der Großteil der Anträge wurde im Landtag von der Regierungsmehrheit aus Övp, Grünen und Neos abgeschmettert bzw. derart aufgeweicht, dass von den ursprünglichen Forderungen nicht viel übrigblieb:

Antragsübersicht 01...
Antragsübersicht 02...

„Die aktuellen Geschehnisse bestärken uns und geben uns recht in unseren politischen Forderungen. In der Post-Corona-Zeit wird die SPÖ eine ehrliche Diskussion von den Konservativen einfordern, welche politischen Maßnahmen zur Stärkung des Gesundheits- und Pflege- bzw. Betreuungsbereiches tatsächlich nötig sind. Bislang stießen wir hier speziell bei den Konservativen hier stets auf Granit“, sagt Walter Steidl.

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