24-Stunden-Pflege | WKS und Landes- bzw. Bundesregierung müssen tätig werden
Steidl | Im sensiblen Bereich der 24-Stunden-Pflege bedarf es viel mehr Anstrengung und Wille für eine Lösung der Probleme.
Gerade bei der 24-Stunden-Pflege ist Österreich auf ausländische, meist osteuropäische Pflegerinnen angewiesen. Die Corona-Krise erschwert allerdings die An- und Abreise dieser Pflegekräfte. Bei der Lösung dieses Problems, gibt es in Österreich leider keine einheitliche Vorgangsweise. Jedes Bundesland geht anders vor.
Salzburg im Nachteil
„In Niederösterreich zahlt beispielsweise die dortige Wirtschaftskammer den Transport und die Unterbringung in Hotels von benötigten 24-Stunden-Pflegerinnen. In Oberösterreich zahlt die Wirtschaftskammer einen Bonus über 1.000 Euro an die Betreuerinnen aus. In Salzburg hingegen legen sowohl die Wirtschaftskammer als auch die Landesregierung die Hände in den Schoß. Auch die eigentlich zuständige Bundesregierung übt sich dazu in Tatenlosigkeit. In Salzburg haben die Betroffenen derzeit einen Nachteil im Vergleich zu Bundesländern“, kritisiert SPÖ-Chef Walter Steidl.
Auch die Ankündigung von Soziallandesrat Schellhorn (Grüne), das Land schaffe für Betroffene, die aufgrund der Probleme bei der 24-Stunden-Pflege derzeit nicht mehr zu Hause gepflegt werden können, Möglichkeiten einer Ersatzbetreuung in stationären Einrichtungen, ist für Steidl ein schwacher Trost.
„Bei 900 bis 1.000 24-Stunden-Pflege-Fälle im Bundesland wird nur für einen Bruchteil ein stationärer Ersatz geschaffen werden können. Außerdem trafen die betroffenen Familien eine bewusste Entscheidung für eine rund-um-die-Uhr-Pflege zu Hause. Hier bedarf es einer raschen und unbürokratischen Lösung!“, fordert Walter Steidl.
Rasche Lösung!
„So wie in anderen Bundesländern auch, fordern wir eine schnelle Lösung. Wir fordern die Wirtschaftskammer Salzburg daher auf, sich für Erleichterungen bei der 24-Stunden-Pflege einzusetzen. Die Wirtschaftskammer könnte mit den Rücklagen der zuständigen Fachgruppe Personalberatung und Personalbetreuung die Transport- und wenn nötig auch Unterbringungskosten übernehmen“, fordert SPÖ-Chef Steidl.
Von der Landespolitik erwartet sich Steidl, dass diese Druck auf die zuständige Bundesregierung ausübt, um die Probleme bei der 24-Stunden-Pflege in den Griff zu bekommen.