Ausweichquartier Wehrle | Soziallandesrat Schellhorn verkennt seine Rolle

Obwohl Schellhorn für die Langzeitpflege verantwortlich ist, setzte Gesundheitslandesrat Stöckl auf Initiative von Sozialstadträtin Hagenauer das Ausweichquartier um. Schellhorn ist nun gefordert mehr zu tun, als Aufrufe in Briefform zu schreiben. Zum Beispiel die Pflegekräfte des Landes einsetzen.

Einmal mehr versetzt das unmotivierte Verhalten von Soziallandesrat Schellhorn (Grüne) die Beobachter*innen im Pflegebereich in Erstaunen und Bestürzung. Schellhorn macht in der heutigen Ausgabe der Lokalnachrichten der SN die Träger der Seniorenwohnhäuser sinngemäß dafür verantwortlich, dass das Quartier zur Entlastung von Seniorenwohnhäusern in der Covid-19-Krise nicht aufsperren könne, weil diese kein Personal zur Verfügung stellen.

SPÖ-Sozialsprecherin Barbara Thöny dazu: „Hier müsste Schellhorn eher vor der eigenen Tür kehren. Auch das Land verfügt über eigene Pflegekräfte (Pflegeaufsicht Anm.) und kann diese einsetzen. Obwohl Herr Schellhorn als Soziallandesrat für die Langzeitpflege, also für die Seniorenwohnheime, zuständig ist, hat die Umsetzung des Ausweichquartiers in freie Räumlichkeiten des Wehrle-Spitals der für die Spitäler zuständige Gesundheitslandesrat Stöckl vorangetrieben. Dringend eingefordert hat das Sozialstadträtin Anja Hagenauer (SPÖ) aus der Stadt Salzburg. Jeder wusste um die zweite Covid-Welle im Herbst und die Folgen für sensible Bereiche wie Seniorenwohnhäuser. Leider nutzte Schellhorn die Zeit nicht, um Personal für das Ausweichquartier zu rekrutieren. Jetzt die Verantwortung an die Träger der Einrichtungen abzuwälzen ist zynisch.“

„Das Thema Ausweichquartier ist nicht neu. Sowohl die Träger, die bisher die Hauptlast der Krise tragen, als auch das für Gesundheit und Spitäler zuständige Regierungsmitglied Stöckl haben ihre Hausaufgaben gemacht. Wer mit den großen Trägern im Gespräch ist, weiß, dass beim Ausweichquartier im Grunde alle in den Startlöchern stehen. Die finale Koordinationsarbeit und das Engagement, die letzten Teile des Puzzles zusammenzufügen sowie in dieser Gesundheitskrise die letzten Personalreserven zu mobilisieren, können aber nicht von den Trägern selbst kommen. Die Letztverantwortung zum Schutz der Seniorenwohnhäuser liegt nun einmal bei Soziallandesrat Schellhorn. Diese Verantwortung ist nicht delegierbar.“

SPÖ-Abgeordnete Thöny erwartet sich von Soziallandesrat Schellhorn endlich tatkräftige und motivierte Unterstützung für den Sozialbereich. „In der Kultur bringt er es ja auch zustande.“

Da im SN-Artikel vermeldet wird, das Hilfswerk wolle Studierende im dritten Ausbildungsjahr zur Unterstützung gewinnen, pocht Barbara Thöny schon jetzt darauf, dass diese Arbeit nicht wieder ein unentgeltliches Praktikum sein dürfe.

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