Frauen in sozialdemokratisch regierten Bundesländern verdienen besser
Nur in Oberösterreich, Tirol und in Vorarlberg werden Frauen im Vergleich zu ihren männlichen Arbeitskollegen noch schlechter bezahlt als in Salzburg. Tennengauerinnen arbeiten ab Montag verglichen zu ihren männlichen Arbeitskolleginnen bis Jahresende gratis
Der Equal Pay Day ist jener Tag, ab dem Frauen statistisch gesehen gratis arbeiten, wenn man die durchschnittliche Lohndifferenz zwischen Männern und Frauen auf die Kalendertage umlegt. Österreichweit betrachtet ist das heuer der 25. Oktober, im Bundesland Salzburg sogar schon der 15. Oktober. Ein Blick auf die Daten zeigt: In Bundesländern, die sozialdemokratisch regiert werden, verdienen Frauen besser als im österreichischen Durchschnitt. In Bundesländern wiederum, in denen die ÖVP den Landeshauptmann stellen, ist die Lohnungerechtigkeit gegenüber Frauen überdurchschnittlich groß. Besonders benachteiligt sind Salzburgerinnen, die im Tennengau wohnen. Im Bezirk Hallein fällt der Equal Pay Day heuer auf den 4. Oktober, im Flachgau auf den 5. Oktober, im Pongau auf den 11. Oktober, im Lungau auf den 15. Oktober, in der Stadt Salzburg auf den 27. Oktober.
„Abhängig davon, in welchem Salzburger Bezirk man als Frau lebt, verdient man durchschnittlich auch im Jahr 2021 noch zwischen 17,9 und 24,3 Prozent weniger als männliche Kollegen. Ich bin es leid, dass diese Ungerechtigkeit noch immer Realität ist und wir jährlich darauf hinweisen müssen“, zeigt sich die SPÖ-Landesfrauenvorsitzende LAbg. Karin Dollinger ernüchtert und fordert mehr Frauenförderung im Bundesland Salzburg.
Ausbau der Krabbelgruppen
„Es ist kein Zufall, dass SPÖ-geführte Bundesländer eine höhere Lohngerechtigkeit aufweisen“, ist der Salzburger SPÖ-Chef David Egger überzeugt, dass man auch auf landespolitischer Ebene etwas dagegen unternehmen kann. Als Schlüssel sehen Egger und Dollinger neben Frauenförderprogrammen eine bessere Bezahlung in Berufsfeldern, die frauendominiert sind, sowie einen Ausbau der ganztägigen Kinderbetreuungseinrichtungen und eine Reduktion der Schließtage pro Jahr. „Statistiken legen nahe, dass sich Kinderbetreuungseinrichtungen für Kinder unter 3 Jahren positiv auf die Lohngerechtigkeit auswirken. Das ist ein weiterer Grund, warum unsere SPÖ-Forderung nach einem flächendeckenden Ausbau der Krabbelgruppen im Bundesland Salzburg so wichtig ist. Salzburg kann mehr, als bei den Kinderbetreuungsangeboten hinterherzuhinken“, so Egger. Darüber hinaus spricht der Salzburger SPÖ-Chef dafür aus, dass das Land künftig Kindegärten gebührenfrei stellt.
1.700 Euro netto Mindestlohn, 2.000 Euro+ für Pflegekräfte
Darüber hinaus drängt die SPÖ einmal auf die Einführung eines Mindestlohns von 1.700 Euro netto im Einflussbereich der Landesregierung. „Überall dort, wo die Salzburger Landesregierung die Personalhoheit besitzt bzw. eine Unternehmensbeteiligung hält, sprechen wir uns dafür aus, die Einkommen auf mindestens 1.700 Euro netto anzuheben“, ergänzt Egger. Besonderen Handlungsbedarf sieht die SPÖ beim Pflegepersonal. „Egal ob in der SALK, oder in der mobilen Pflege: Dieser frauendominierte Beruf ist trotz Personalmangel noch immer unterbezahlt. Deswegen fordern wir als SPÖ noch in diesem Jahr von der Pflegeassistenz bis zur Diplomkraft eine Anhebung der Gehälter um jeweils 200 Euro netto pro Monat“, ergänzt Dollinger. In der Praxis hätte das zur Folge, dass keine SALK-Pflegekraft mehr weniger als 2.000 Euro netto im Monat verdienen würde.