Leider kein Osterwunder | Strompreise müssen auch rückwirkend zurückgenommen werden

Salzburgs SPÖ-Chef David Egger pocht auf Rückzahlung und verweist auf die enormen Kosten für Menschen, die mit Strom heizen.
 
„Die Rücknahme der Strompreiserhöhung ab Juni ist erfreulich und ein großer Erfolg meines stellvertretenden Parteivorsitzenden und AK-Präsidenten Peter Eder, ändert aber leider nichts daran, dass die Salzburg AG ihren  Kundinnen und Kunden der Salzburg AG im letzten Jahr mutmaßlich rechtswidrig zu viel Geld aus der Tasche gezogen hat“, weißt David Egger auf die Tatsache hin, dass noch keine Einigung über die Rückerstattung der überhöhten Preise erzielt worden ist. Salzburgs SPÖ-Chef fordert, dass die überhöhten Strompreise auch rückwirkend zurückgenommen bzw. zurückbezahlt werden. Er meint damit nicht nur den Zeitraum ab 1. Jänner 2023, sondern auch die 57 Prozent Erhöhung davor seit April 2022. Insbesondere Nachtspeicherheizungskund:innenen und Stromdirektheizungskund:innen seien aufgrund des Strompreiswuchers im letzten Jahr mitunter sogar existenziell bedroht.  
 
Gerald Forcher: „Inserate der ÖVP erinnern an Fake-News-Kampagnen der Marke Donald Trump.“



Salzburgs SPÖ-Landesgeschäftsführer Gerald Forcher macht unterdessen keinen Hehl daraus, dass ihn der „durchschaubare Versuch der ÖVP, den Erfolg des Sozialdemokraten Peter Eder“ für sich zu vereinnahmen, ärgert: „Noch vor einigen Tagen hat Landeshauptmann und Aufsichtsratschef Wilfried Haslauer erklärt, dass die Berechnung seitens der Salzburg AG völlig in Ordnung sei und kündigte sogar einen Rechtsstreit vor Gericht auf dem Rücken der Bevölkerung an. Jetzt plötzlich, da der Verhandlungserfolg der Arbeiterkammer auf dem Tisch liegt, will die ÖVP genau das gewollt haben und verbreitet -Inserate, die an Fake-News-Kampagnen der Marke Donald Trump erinnern.“
 

Allein im Zeitraum Jänner bis Ende Mai: So hoch sind die Kosten für Menschen, die mit Strom heizen

Ein durchschnittlicher Haushalt mit Nachtspeicherheizung (mit 15.000 kWh Wärmebedarf pro Jahr bzw. Heizperiode) zahlt bei der Salzburg AG für den Zeitraum vom 1. Jänner bis Ende Mai rund 3.200 Euro. Unter Einberechnung der angekündigten Rabatte sind es noch immer 2.600 Euro, die für den Zeitraum von gerade einmal fünf Monaten zu berappen sind. Stromdirektheizer:innen  haben im selben Zeitraum fast doppelt so hohe Kosten, weil die keine Rabatte bekommen. Zum Vergleich: Bei der Kelag kosten diese fünf Monate für Nachtspeicherheizungskund:innen mit rund 1.250 Euro dagegen bloß die Hälfte und bei der TIWAG gar nur 1.100 Euro, was nur 40 Prozent des Preises der Salzburg AG ausmacht. Mit Gas zu heizen, erscheint dazu im Vergleich fast ‚preiswert‘: Gaskund:innen zahlten bei der Salzburg AG für dieselben fünf Monate 780 Euro, also weniger als ein Drittel der Nachtspeicherheizungskund:innen.
 
Salzburgs SPÖ-Chef David Egger dazu: „Das Märchen, wonach der Strompreis angeblich vom Gaspreis getrieben wird, passt da gleich mehrfach nicht. Aufgrund all dieser Vorgänge und Ungereimtheiten hat der SPÖ-Landtagsklub in meinem Auftrag eine Rechnungshofprüfung der Salzburg AG beantragt und auf den Weg gebracht, wo auch die Preiskalkulation im Mittelpunkt des Interesses stehen wird. Solange mit Blick auf diese Ungereimtheiten keine gerechte Lösung, auch für die Vergangenheit, gefunden wird, sollte niemand von einem Osterwunder sprechen. Auch die Strompreissenkung ab Juni ist kein Osterwunder, sondern von der Arbeiterkammer als Arbeitnehmer:innenvertretung hart erkämpft.“

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