Pflege | Mangel an Kräften lange bekannt – aber Regierung hat geschlafen

Steidl | Seit einer Studie im Jahr 2013 wissen wir, dass bis 2020 rund 900 Pflegekräfte in Salzburg fehlen werden. Der Mangel in den Seniorenheimen der Kommunen, in der mobilen Pflege und im Spitalsbereich wird immer größer. Ernsthafte Bemühungen der Regierung diese Lücke zu schließen gibt es keine.

Volle Unterstützung bekommt Salzburgs Vizebürgermeisterin Anja Hagenauer in ihrer Forderung nach Unterstützung des Landes bei der Ausbildung von Pflegekräften – im speziellen der Pflegeassistenz – von Oppositionschef Walter Steidl.

„Regierung ist bei Pflege untätig“

„Seit dem Jahr 2013, als die Ergebnisse einer groß angelegten Pflegebedarfsprognose für Salzburg präsentiert wurden, wissen wir, dass bis 2020 im Bundesland rund 900 Pflegekräfte fehlen werden. 600 im Gesundheits- und Spitalsbereich und 300 in den Pflegeeinrichtungen“, berichtet SPÖ-Chef Steidl. „Von den zuständigen Landesräten Heinrich Schellhorn (Grüne)  und Christian Stöckl (ÖVP) gab es in den vergangenen fünf Jahren aber keine ernsthaften Bemühungen, Lösungen zu präsentieren. Die Regierung hat geschlafen. Es gibt nach wie vor keinen gesamthaften Plan mit allen Ausbildungsträgern in der Pflegeausbildung, wie viele Ausbildungsplätze mittelfristig für alle Pflegesparten angeboten und finanziert werden.“

Viele Salzburger Gemeinden sind betroffen

Die Herausforderungen bei der Besetzung von Pflegeassistenzkräften (vormals Pflegehelfer_innen) in den städtischen Seniorenheimen, wie von Vizebürgermeisterin Anja Hagenauer beschrieben, betrifft freilich alle Kommunen mit Seniorenwohnhäusern gleichermaßen, sowie die mobile Pflege.

„Dass das Land bei der Ausbildung von Pflegekräften ‚schon längst tätig‘ geworden sei, wie Stöckl über die Medien ausrichtete, kann angesichts der großen Herausforderungen nicht ernst genommen werden. Angehende, von den Gemeinden dringend benötigte, Pflegeassistent_innen, müssen für ihre Ausbildung nach wie vor 6.000 Euro zahlen. Das Land unternimmt viel zu wenig, um Interessent_innen für die Pflege zu gewinnen, hat nach wie vor keine Pläne präsentiert, ob beispielsweise in Zell am See im Pinzgau weiterhin Pflegeassistent_innen ausgebildet werden, oder hat keine Pläne vorgelegt, wie der steigende Bedarf an Ausbildungskräften in den Pflegeschulen gedeckt werden soll“, kritisiert Steidl.

SPÖ fordert Pflegemillion

„Aus gutem Grund setzte die SPÖ im Landtagswahlkampf auf das Thema Pflege und fordert eine jährliche Pflegemillion vom Land. Diese Forderung bleibt weiterhin aufrecht. Die künftige Landesregierung von LH Haslauer hat ihrer Verantwortung bei der Pflege nachzukommen“, verlangt Walter Steidl, der spürbare Verbesserungen bei den Arbeits- und Einkommensbedingungen für die Pflegekräfte in den Seniorenheimen und in der mobilen Kräfte fordert.

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