Frauen fehlt im Alter das Geld

SPÖ-Frauensprecherin Karin Dollinger | Um Frauenaltersarmut zu verhindern, braucht es eine ehrliche und echte Wahlfreiheit bei der Kinderbetreuung und mehr Information und Bewusstsein, welche Auswirkungen lange Fehlzeiten in der Erwerbsarbeit haben.

Auch im Jahr 2018 verdienen Frauen für die gleiche Arbeit noch immer weniger Geld, sie fallen öfter aus und arbeiten mehr in Teilzeit, weil sie sich in der Kindererziehung mehr einbringen als Männer. Die Folgen daraus spüren Frauen im Alter. Sie erhalten um 40 Prozent weniger Pension als Männer und sind oft von Altersarmut betroffen. Daran erinnert der „Equal Pension Day“ am morgigen 27. Juli. An diesem Tag haben Männer bereits so viel Pension erhalten, wie sie Frauen bis zum Jahresende erhalten.

Ehrliche und echte Wahlfreiheit

SPÖ-Frauensprecherin Karin Dollinger fordert im Zuge des Equal Pension Days einmal mehr eine ehrliche und echte Wahlfreiheit bei der Kinderbetreuung. „Eltern, in Wahrheit betrifft es allermeist Frauen, sollen selber und ohne Einmischung von außen entscheiden, ob sie ihre Kinder zuhause oder während ihrer Arbeitszeit von ausgebildetem Personal in Krabbelgruppen oder Kindergärten betreuen lassen.“

Dazu brauche es laut Dollinger aber genügend Betreuungsplätze, die bezahlbar, von guter Qualität und den Arbeitszeiten der Eltern angepasst sind, sowie eine ehrliche Information über die lebenslangen Folgen für Eltern, meist Frauen, die länger zuhause bleiben wollen.

Gleiches Geld für gleiche Arbeit

Um die deutlichen Pensionsunterschiede zwischen Frauen und Männern auszugleichen, müsse bereits beim Arbeitsmarkt angesetzt werden. „Die Lohnschere schließt sich nur sehr langsam. Gleiches Geld für gleiche Arbeit muss eine Selbstverständlichkeit sein. Transparenz bei den Löhnen wäre dafür sehr hilfreich, wenn nötig auch gesetzlich verpflichtend“, ist sich Dollinger sicher.

Im Schnitt 800 Euro im Monat weniger

„Wir müssen mehr Bewusstsein bei Frauen schaffen, dass lange Teilzeit-Arbeit oder lange Phasen, in denen gar keiner Erwerbsarbeit nachgegangen wird, große Auswirkungen auf die Zukunft im Alter haben. Laut Zahlen der AK Salzburg müssen Frauen in der Pension mit durchschnittlich 800 Euro pro Monat weniger auskommen als Männer“, sagt Karin Dollinger.

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