Kinderbetreuung: Wie sich Pink und Grün den Schwarzen Peter zuschieben

Bei den derzeitigen Streitereien innerhalb der Salzburger Koalition über die Arbeitszeit der Kindergartenpädagoginnen und –pädagogen schieben sich Pink und Grün den Schwarzen Peter zu. Keiner, weder die bis zur Angelobung im Juni 2018 zuständige Martina Berthold (Grüne), noch die seitdem dafür zuständige Andrea Klambauer (Neos), will dafür verantwortlich sein, dass Salzburgs Kindergartenpädagoginnen und –pädagogen künftig mehr arbeiten, dafür aber nicht entlohnt werden sollen. Genau das sieht nämlich ein Gesetzesentwurf der Regierung Haslauer vor. Sowohl die Osterferien als auch der Allerseelentag sollen für neu angestellte Kindergartenpädagoginnen und –pädagogen künftig Arbeitstage sein.

Berthold oder Klambauer tragen die Verantwortung

„Wie man es dreht und wendet, jemand trägt die politische Verantwortung. Entweder war es Martina Berthold noch selbst oder die Passage wurde erst in der Zeit der neuen Landesrätin Andrea Klambauer in den Gesetzesentwurf aufgenommen. Die Ausreden der beiden Regierungskolleginnen sind peinlich“, meint SPÖ-Kinderbetreuungssprecherin Karin Dollinger.

Nicht auf den Rücken der Pädagog_innen!

„Mehr offene Tage in unseren Kinderbetreuungseinrichtungen unterstützen wir selbstverständlich voll und ganz. Doch hier den billigen Weg zu gehen und die Pädagoginnen und Pädagogen gratis arbeiten zu lassen, so etwas geht gar nicht!“, stellt Dollinger klar. „Mehrarbeit muss entlohnt werden. Das ist eine Sache des Respekts und der Wertschätzung gegenüber dieser wichtigen Arbeit.“

Vermisse Ideen und Visionen von Klambauer

Enttäuscht zeigt sich SPÖ-Kinderbetreuungssprecherin Dollinger von Neos-Landesrätin Klambauer auch von deren Ideen- und Visionslosigkeit in Sachen Zukunft der Kinderbetreuung in Salzburg.

„Die Forderung nach einer Sieben-Tage-Kinderbetreuung ist bisher die einzige Neos-Ansage. Ich vermisse ich in einer aktuellen parlamentarischen Anfragebeantwortung (anbei)  Klambauers jeglichen Ansatz, wie sie die Kinderbetreuung in Salzburg strategisch ausbauen, attraktiver und vor allem leistbarer machen will“, wundert sich Dollinger. „Meine Fragen wurden lustlos beantwortet und die Antworten selbst wirken wie eine Pflichtübung. Dabei sollte Landesrätin Klambauer nun zeigen, wie sie die Kinderbetreuung in der Qualität, im Preis, im Angebot nach Plätzen oder bei den Öffnungszeiten verbessert. Nichts davon ist herauszulesen, aus ihrer Anfragebeantwortung. Klambauer verwaltet offensichtlich Bertholds Erbe, das den Eltern in den vergangenen Jahren noch zu gut erinnerlich ist - von der Halbierung der Zuschüsse zu den Elternbeiträgen bis zum leidlichen Kinderbetreuungsfonds, in dem offensichtlich wegen der Bürokratie viel Geld liegen blieb.“

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