Pongau | Hohe Ticketpreise stehen in keiner Weise in Relation zur Lebensrealität

SPÖ-Chef Walter Steidl | Kritik an ungerechter Verkehrspolitik der Landesregierung – Salzburger SPÖ fordert landesweites Öffi-Ticket um 665 Euro

Die Frühjahrskampagne „Leben, du bist unbezahlbar“ der SPÖ Salzburg widmet sich dem Thema der Teuerung. Ausgangspunkt dafür war eine repräsentative Straßenbefragung im vergangenen Herbst. Nun schreitet man zur Tat und drängt auf die Umsetzung längst überfälliger Maßnahmen. Daher fordert Landesparteivorsitzender Walter Steidl, Mieten für geförderte Wohnungen von acht Euro „warm“ pro Quadratmeter, den gebührenfreien Kindergarten sowie die Einführung eines ganzjährig gültigen „Salzburg Land Tickets“ zum Maximalpreis von 665 Euro. Bezirksweit, also auch für den Pongau, soll das Ticket 365 Euro kosten.

Ein bezahlbares Salzburg für alle

„Unsere Befragung hat eines ganz deutlich gezeigt: Die Menschen erleben großen finanziellen Druck in lebensnotwendigen Bereichen. Dieser Entwicklung muss entgegengewirkt werden, denn für mich ist ganz klar, dass im Bundesland Salzburg Leben kein Luxusgut sein darf.  Gerechte Löhne und bezahlbare Wohnungen sind daher unabdingbar. Kinder dürfen nicht das Nachsehen haben, egal, ob sie in der Stadt oder am Land wohnen. Ihre Betreuung darf keine Frage des Geldes sein“, zeigt sich Steidl überzeugt.

Forderung nach Halbierung des Ticketpreises

Der bundesweite Vergleich zeigt: Das Bundesland Salzburg ist Spitzenreiter, was Ticketpreise im öffentlichen Verkehr angeht und hinkt den anderen Bundesländer weit hinterher. Während es in Tirol ab 1. Juni ein landesweites Jahresticket zum Preis von 490 Euro gibt, zahlt man hierzulande knapp das Dreifache. Gerade die Pongauer_innen müssen für ihr Jahresticket tief in die Tasche greifen. So kostet ein Jahresticket von Bischofshofen nach Salzburg 1.211 Euro. Will man von Schwarzach in die Landeshauptstadt reisen, kostet eine Jahreskarte sogar 1.311 Euro. Preise, die bei Walter Steidl auf Unverständnis stoßen: „Die hohen Ticketpreise stehen in keiner Weise in Relation zur Lebensrealität der Pongauerinnen und Pongauer. Wir wollen, dass endlich ein Ticket kommt, das man sich auch leisten kann. Weil Mobilität unbezahlbar ist, fordern wir die Einführung eines Öffi-Tickets zum Maximalpreis von 665 Euro“, führt Walter Steidl seine Überlegungen zur Tarifgestaltung des öffentlichen Verkehrs aus und ergänzt: „Der erste Bezirk soll 365 Euro kosten und jeder weitere Bezirk 100 Euro. Maximal sollen aber nicht mehr als drei Bezirke, also 665 Euro, zu bezahlen sein.“

Kritik an ungerechte Verkehrspolitik der Landesregierung

Enttäuscht zeigt sich der Salzburger SPÖ-Chef vom neuen Salzburg-City-Jahresticket, das Landesrat Hans Mayr (SBG) erst letzten Mittwoch präsentiert hat. Zum einen sei es wenig ambitioniert, das bereits 2014 eingeführte 365-Euro-Stadtticket nur auf seinen ursprünglichen Preis zurückzudrehen, zum anderen würden die Anliegen der Öffi-Pendler_innen vollkommen außen vor gelassen. Für Steidl ein untragbarer Zustand: „Die Menschen im Pongau bezahlen den gleichen Steuereuro, wie diejenigen, die in der Stadt Salzburg leben. Es kann nicht sein, dass die Leistungen, die sie im Bereich des öffentlichen Verkehrs dafür erhalten, einem Vergleich mit dem Zentralraum nicht standhalten. Das hat nichts mit Gerechtigkeit zu tun.“

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