BH-Flachgau | Umsiedelung macht keinen Sinn
Mösl, Maurer, Ecker | Der Großteil der Flachgauer Bevölkerung und die Flachgauer Kommunalpolitik lehnen eine BH-Salzburg Umgebung in Seekirchen ab. Stattdessen fordert quasi jeder die Beibehaltung des derzeitigen Standorts in Salzburg. Nur Landeshauptmann Haslauer ist anderer Meinung.
Widerstand gegen die Pläne von Landeshauptmann Haslauer, die Bezirkshauptmannschaft Salzburg Umgebung vom derzeitigen Standort am Salzburger Hauptbahnhof nach Seekirchen zu verlegen, kommt weiterhin von der Salzburger SPÖ.
Die Flachgauer Landtagsabgeordneten Stefanie Mösl und Max Maurer sowie die Flachgauer Nationalrätin Cornelia Ecker weisen auf die Verschlechterung der Verkehrsanbindung am angedachten Standort Seekirchen und die Sichtweise in den Flachgauer Gemeinden hin.
Seekirchen ist schlechter zu erreichen
„Die Stadt Salzburg ist das verkehrstechnische Zentrum des Flachgaus. Jede öffentliche Verkehrsroute aus unserem Bezirk mündet sternförmig zum Salzburger Hauptbahnhof, also direkt zum jetzigen Standort der BH-Salzburg Umgebung. Diesen Standort jetzt aufzugeben und nach Seekirchen zu verlagern ist völlig widersinnig“, gibt Max Maurer zu bedenken.
„Rund 27.000 erwerbstätige Flachgauerinnen und Flachgauer pendeln laut Statistik Austria in die Landeshauptstadt. Sehr viele davon erledigen Behördengänge deshalb am oder vom Weg in die Arbeit. Liegt die BH erst einmal in Seekirchen, ist diese nicht nur für den Großteil der Flachgauer Bevölkerung umständlich zu erreichen, sondern wird auch viel zusätzlichen Autoverkehr nach sich ziehen. Gemeinden wie Eugendorf, die schon jetzt unter dem Verkehr und täglichen Staus leiden, wird die Verlagerung zusätzlich treffen und belasten“, ist sich Stefanie Mösl sicher. „Die Erreichbarkeit Seekirchens mit dem Auto ist, vor allem im Winter, schlecht. Dazu kommt die Problematik, dass nicht jede Flachgauerinnen und jeder Flachgauer ein Auto besitzt.“
ÖVP-Gemeinden und Bürgermeister sind gegen Verlegung
Cornelia Ecker weist neben der Verkehrsproblematiken auch darauf hin, dass sich neben der SPÖ auch viele ÖVP-Gemeinden und ÖVP-Bürgermeister gegen die Pläne des Landeshauptmanns stellen.
„Die Bürgermeister des östlichen Flachgaus (Osterhorngruppe), allesamt von der ÖVP, stemmten sich bereits im August 2014 gegen eine ‚Standortverlegung der Bezirksverwaltungsbehörde‘. Man sehe ‚keine Notwendigkeit oder sonstig relevanten Vorteil für die Gemeinden noch für deren Bürger‘, teilten sie dem Landeshauptmann schriftlich mit. Außerdem wurde ein SPÖ-Antrag, die BH-Flachgau in der Landeshauptstadt zu belassen, in 13 Flachgauer Gemeinden angenommen, oftmals sogar einstimmig. In Lamprechtshausen wurde ein solcher Antrag von den Freien Demokarten am 9. Juli 2018 eingebracht und einhellig befürwortet. Diese Fakten sprechen eine klare Sprache gegen die Pläne des Landeshauptmanns“, betont Cornelia Ecker.
Die drei SPÖ-Abgeordneten fordern Landeshauptmann Haslauer auf, nicht mit dem Kopf gegen die Wand zu laufen, sondern auf seine Kommunalpolitiker und – auch wenn´s schwer fällt – auf die SPÖ zu hören. „Der Großteil der Bürgerinnen und Bürger will die BH dort, wo sie ist, in der Landeshauptstadt“, betonen Mösl, Maurer und Ecker.